Die Tage sind noch sonnig, die Nächte bereits recht kalt, der Herbst geht so langsam in den Winter über. Manche Hobbygärtner fragen sich, ob sie ihren Rasen jetzt nochmal mähen sollen. Und wenn ja, wie mäht man den im Herbst meist feuchten Rasen?
Einen Stichtag, wann der letzte Rasenschnitt sein soll, gibt es nicht. Wann man zum letzten Mal im Jahr den Rasen mäht, richtet sich nicht nach dem Kalender, sondern nach der Witterung, sagt Jürgen Herrmannsdörfer, Vorstandsmitglied im Bundesverband Einzelhandelsgärtner. Denn so lange die Temperaturen mild sind, gibt es auch Rasenwachstum.
Bei Temperaturen um die 15 Grad wächst das Gras noch. „Das Wachstum wird dann ein bisschen weniger, wenn es unter 10 Grad geht“, so der Gärtnermeister. „Unter 5 Grad kommt es dann fast zum Erliegen.“ Wird es kälter und fehlt es auch zunehmend an Licht, wächst der Rasen also langsamer. Hobbygärtner sollte also ein Auge auf ihren Rasen haben. Wächst er nicht mehr, braucht er auch keinen Schnitt. Wenn doch, kann es schwierig sein, an Herbsttagen zu mähen. Nicht nur durch Regen, auch durch nebliges Wetter sind die Grashalme oft nass oder feucht.
Wie mäht man nassen Rasen?
Es ist nicht ideal, aber auch feuchten oder nassen Rasen kann man mähen. Darauf sollten Sie achten: 1.Die Schnitthöhe des Rasenmähers sollte fürs feuchte Gras großzügiger eingestellt werden. 2. Beim feuchten Rasen ist es noch wichtiger, ihn vor dem Mähen nicht zu begehen. Und beim Mähen selbst immer hinter dem Rasenmäher zu bleiben. 3. Wenn das Gras nass ist, sollten die Schneiden scharf sein, damit die Halme sauber abgetrennt werden. Sonst franst der Rasen aus. Zudem schneiden scharfe Messer leichter, was beim Mähen von feuchtem Rasen Kraft spart.

Rasen mit 4 Zentimeter Länge für den Winter-Schlaf
Bei Frost sollte man nicht mehr mähen - und auch dann nicht, wenn der Rasen nass ist. Mit zu langem Gras sollte der Rasen allerdings nicht in den Winter gehen. Und zu kurz sollte er auch nicht sein. Jürgen Herrmannsdörfer empfiehlt eine Länge von vier Zentimetern.
Wichtig: Alles, was man jetzt mäht, muss runter vom Rasen, kann also nicht auf ihm liegenbleiben. Die Bodenlebewesen können das Abgemähte nun nicht mehr verarbeiten. „Dann bleibt der ganze Schmodder im Rasen hängen und sorgt für eine starke Verfilzung, die man dann im Frühjahr wieder rausmachen muss“, sagt Herrmannsdörfer. Auch Blätter sollte man nicht liegen lassen.
Was der Rasen im Herbst auf jeden Fall braucht: Dünger. Und zwar keinen Stickstoffdünger, sondern laut Herrmannsdörfer am besten einen kaliumbetonten Herbstdünger mit Eisen. Das macht den Rasen widerstandsfähiger für den Winter. Vertikutiert wird jetzt übrigens nicht mehr. Und auch das Nachsäen kann man guten Gewissens auf das Frühjahr verschieben, wenn die Temperaturen konstant bei über 10 Grad liegen. ■