Bio-Dünger selber machen

Düngen mit Kaffeesatz und Pflanzenjauche: Für welche Pflanzen und wie’s geht

Billiger und umweltfreundlich! Bio-Dünger kann man leicht selber machen, mit Pflanzen und Küchenabfällen.

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Kaffeesatz ist ein prima Dünger für viele Pflanzen. Vor Anwendung muss er allerdings getrocknet werden.
Kaffeesatz ist ein prima Dünger für viele Pflanzen. Vor Anwendung muss er allerdings getrocknet werden.YAY Images/Imago

Wer sich auf seinem Balkon an herrlicher Blütenpracht erfreuen will oder in seinem Garten eine reiche Ernte einbringen will, muss düngen. Pflanzen brauchen für ihr Wachstum Düngemittel und auch der Boden wird damit fruchtbarer. Über ihre Wurzeln nehmen Pflanzen die Nährstoffe, die sie brauchen, auf. Im Handel gibt es eine Vielzahl von Düngemitteln. Organische Dünger können Sie aber auch ganz leicht selber machen. Das ist billiger und umweltfreundlicher. So geht Düngen mit Kaffeesatz, Pflanzenjauche und Kompost. 

Düngen mit Kaffeesatz – so geht’s

Den Kaffeesatz bitte nicht frisch aus der Filtertüte nehmen. Er muss trocken sein, sonst gibt es schnell Schimmel.
Den Kaffeesatz bitte nicht frisch aus der Filtertüte nehmen. Er muss trocken sein, sonst gibt es schnell Schimmel.Westend61/Imago

Kaffeesatz fällt in vielen Haushalten täglich an, er ist auch reich an Kalium, Stickstoff sowie Phosphor. Was Kaffeesatz zu einem guten Dünger macht. Aber Achtung! Darauf achten, dass der Kaffeesatz vor der Anwendung als Dünger immer abgekühlt und trocken ist, da feuchter Kaffeesatz schnell schimmelt.

Für welche Pflanzen eignet sich Kaffeesatz als Dünger? Aufgrund seines leicht sauren pH-Wertes ist Kaffeesatz-Dünger ideal für Hortensien, Heidelbeeren, Azaleen, Rhododendron und Kamelien. Auch Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Zucchini und Auberginen können mit Kaffeesatz gedüngt werden. Neben der Nährstoffzufuhr kann Kaffeesatz die Bodenstruktur verbessern. Und auch Schnecken fernhalten.

Düngen mit Pflanzenjauche – so geht’s

Die Jauche wird mit groß zerkleinerten Pflanzen angesetzt, zum Beispiel mit Brennnesseln. Der Gärungsprozess braucht 10 bis 20 Tage.
Die Jauche wird mit groß zerkleinerten Pflanzen angesetzt, zum Beispiel mit Brennnesseln. Der Gärungsprozess braucht 10 bis 20 Tage.O. Diez/Image Broker/Imago

Auch Flüssigdünger können Hobbygärtner gut selber herstellen. Mit Jauchen aus Brennnesseln, Schachtelhalm, Giersch, Kamille oder Löwenzahn. Sie enthalten viel Stickstoff und Kalium und machen die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Blattläuse, Spinnmilben und Raupen. So wird der Jauche-Dünger angesetzt: Man nimmt ein Kilo frische Pflanzen auf zehn Kilo Wasser. Die Pflanzen grob zerkleinern, in ein geeignetes Gefäß geben und bis etwa zehn Zentimeter unter den Rand mit kaltem Wasser übergießen – die Jauche kann stark schäumen. Am besten Regenwasser oder abgestandenes Wasser nehmen. Die Mischung 10 bis 20 Tage gären lassen, möglichst täglich umrühren. Zur Anwendung die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen. Die Jauche ist ideal für die Blattdüngung während der Wachstumsphase.

Düngen mit Kompost – so geht’s

Eigener Kompost lässt sich aus Küchen- und Gartenabfällen wie beispielsweise Gemüse- oder Obstresten, Eierschalen, Laub oder Baumschnitt herstellen. Die Abfälle verrotten auf dem Kompost und werden zu nährstoffreicher Erde. Dabei ist auf eine ausgewogene Mischung aus holzigen und eher feuchten Komponenten zu achten, um die Verrottung zu fördern. Um den Verrottungsprozess anzustoßen oder zu beschleunigen, kann die Zugabe von Pflanzenjauchen sinnvoll sein, empfehlen Experten vom Tüv-Verband. Der Kompost sollte gleichmäßig über die Beete verteilt und vor der Pflanzsaison unter die Erde gemischt werden. Dies verbessert die Bodenstruktur und fördert nützliche Mikroorganismen. Etwa alle drei Monate sollte er umgeschichtet oder umgesetzt werden. ■