Viele Familien verbringen gerade die Ferien am Meer. Da gehört natürlich der richtige Sonnenschutz mit ins Gepäck, damit man unbeschwert die Stunden am Strand verbringen kann. Besonders Kinder benötigen die Abwehr für die gefährlichen UV-Strahlen. Daher hat das Magazin „Öko-Test“ Kindersonnenschutzmittel näher untersuchen lassen. Das Ergebnis sieht nicht so sonnig aus: In sieben von 25 Testprodukten steckt eine verbotene Substanz!
Die Rede ist von dem Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP), der in der EU schon vor Jahren als „besonders besorgniserregend“ eingestuft wurde und als Inhaltsstoff in kosmetischen Mitteln seit 2019 verboten ist. Laut Experten könnte er die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, die Aufnahme von DnHexP so weit wie möglich zu reduzieren.
In sieben Kindersonnencremes hat das von „Öko-Test“ beauftragte Labor diese Substanz nachgewiesen. Laut den Verbraucherschützern handelt es sich bei den Funden nicht um einen Inhaltsstoff, sondern um eine Verunreinigung.
Weichmacher in Kindersonnencreme: Im Verdacht steht der UV-Filter
In Verdacht steht der chemische UV-Filter DHHB, der mit dem Weichmacher verunreinigt sein kann. „Natürlich hat ein verbotener Weichmacher nichts in Kindersonnencreme zu suchen und natürlich sehen wir die Hersteller in der Verantwortung, saubere Produkte anzubieten,“ sagt Annette Dohrmann, Leiterin von „Öko-Test“-Magazin.
Der mit Abstand höchste Gehalt von DnHexP im Test steckt laut „Öko-Test“ in der „Bevola Kids Sonnencreme 50+“ von Kaufland. Das Produkt fällt daher im Bericht mit „mangelhaft" durch. In sechs weiteren Kinderschutzcremes, wie „Lacura Sun Kids Sonnenspray LSF50+“ von Aldi Süd, „Today sun Kids Sonnencreme sensitiv 50+“ von Rewe und „Dado Sende Sun Kids Sonnencreme 50“, wurden deutlich geringere Rückstände des Weichmachers gefunden.

Allerdings erklären die Verbraucherschützer auch, dass dieses Ergebnis kein Anlass zur Panik sei. Nach aktuellem Forschungsstand bestehe keine gesundheitliche Gefährdung. Um eine bedenkliche Menge des Stoffes über die Haut aufzunehmen, müssten Kinder täglich mit einem Kilo belasteter Sonnencreme eingeschmiert werden.
Aber da es sich beim gefundenen Weichmacher um eine verbotene Substanz handelt, werten die Verbrauchschützer konsequent bereits Spurengehalte ab. Denn es geht auch anders: Acht Kindersonnencremes im Test hatten zwar den UV-Filter DHHB, aber nicht den verbotenen Weichmacher.
Diese Kindersonnencremes gehören zu den Testsiegern
„Öko-Test“- Projektleiterin Franziska Blaum betont, dass Eltern in keinem Fall auf UV-Schutz verzichten sollten. „Wir verstehen, wenn Eltern jetzt besorgt sind“, sagt sie. „Aber kein UV-Schutz ist keine Lösung. UV-Strahlung ist und bleibt die Hauptursache für Hautkrebs.“
Erfreulich: Im Test schneiden insgesamt acht Sonnencremes mit „sehr gut“ ab, die Eltern bedenkenlos für ihre Kinder verwenden können, so die Verbraucherschützer. Zu den Testsiegern gehören „Babydream Sonnenspray extra sensitiv 50+“ (Rossmann), „Babylove Sonnenspray sensitive 50+“ (dm) oder auch die „Clean Sun Kids Sonnencreme LSF 50“ von Lidl. Den Test veröffentlichte „Öko-Test“ in der Juni-Ausgabe. ■