Diese Situation kennt wohl jeder: Man hört einen Begriff – und glaubt, dass man das Wort irgendwoher kennt. Es liegt einem auf der Zunge, aber der zündende Gedanke will einfach nicht kommen. Dieses Gefühl kennen auch die Promis, die bei „Genial daneben“ im Rate-Panel sitzen: Sie werden immer wieder mit absurden Wörtern konfrontiert, sollen die Bedeutung erklären. Eine Erklärung für einen besonders lustigen Begriff wird in der neuesten Ausgabe der Show gesucht: Wer oder was ist ein Tüpflischisser?
Tüpflischisser bei „Genial daneben“: Was hat es mit dem schrägen Begriff auf sich?
Haben Sie jemals vom Tüpflischisser gehört? Nein? Was könnte sich hinter diesem lustig klingenden Begriff verbergen? Wird so vielleicht eine besondere Art von Schmetterling bezeichnet – oder ein anderes Tier, dessen Kot eine besonders Farbmusterung aufweist? Der Frage müssen sich auch die Stars in der aktuellen Ausgabe von „Genial daneben“ stellen: Hella von Sinnen, Torsten Sträter, Wigald Boning und ihre Kollegen versuchen am Donnerstag um 20.15 Uhr bei RTL2, dem besonderen Wort auf den Grund zu gehen.
Aber: Was hat es mit dem Begriff auf sich? Schon der Klang des Wortes verrät: Es könnte sich dabei um einen Begriff handeln, der aus der Schweiz kommt. Und tatsächlich: Es handelt sich beim Tüpflischisser um ein Dialekt-Wort. Das Tüpfli steht in der Schweiz für etwas Genaues, Exaktes. Als Tüpflischisser bezeichnet man jemanden, der die Dinge sehr genau nimmt – ein Pedant. Der Begriff ist also nichts anderes als die Schweizer Variante des Wortes „Korinthenkacker“.

Können sie Stars bei „Genial daneben“ erraten, was ein Tüpflischisser ist?
Man könnte jemanden, der ein Tüpflischisser ist, auch als Haarspalter bezeichnen, als Erbsenzähler oder schlicht als Perfektionist. Vom Begriff Tüpflischisser selbst gibt es noch andere Varianten, denn das Wort ist nicht nur in der Schweiz bekannt Im Südwestdeutschen kennt man etwa das Wort „Dipfeleschisser“, im Fränkischen wird „Dipferlascheißer“ genutzt.
Das Wort hat in den vergangenen Jahren den Weg zurück in den Sprachgebrauch der Schweizer gefunden, war lange Zeit nicht so verbreitet. „Ich stelle fest, dass ,Tüpflischiisser‘ heute wieder recht oft zu Ehren kommt2, sagt der Schweizer Dialektologe Christian Schmid (76) in einem Interview mit dem Nachrichtenportal „Blick“. Die Popularität des Begriffs hat auch etwas mit der Schweizer Kabarettistin Hazel Brugger zusammen: Sie kannte eine ihrer Comedynummern „Tüpflischisser“. Zudem gibt es im Bereich Scherzartikel ein Produkt, das sich „Anti-Tüpflischisser-Pille“ nennt – und echte Tüpflischisser davon abbringen soll, alles zu genau zu nehmen.