Der Kampf der amerikanischen Regierung gegen die Social-Media-Plattform TikTok geht in die nächste Runde – und diesmal könnte es tatsächlich ernst werden. Schon letztes Jahr versuchten Politiker, TikTok loszuwerden, scheiterten aber vor dem Gerichtshof. Jetzt also der zweite Versuch: Ein neues Gesetz soll bestimmen, dass TikTok den Eigentümer wechseln muss oder aber aus den App-Stores in den USA verbannt wird. Als Beobachterin sehe ich wie viele andere die ganze Sache aber vor allem mit Verblüffung: Diese Leute dürfen über so ein Gesetz bestimmen?
Unabhängig davon, ob TikTok tatsächlich das Sicherheitsrisiko darstellt, das der Plattform vorgeworfen wird, waren die Anhörung und die Diskussion über diese Gesetze vonseiten der Politiker vor allem geprägt von einem grundsätzlichen Unverständnis für soziale Medien und TikTok – aber nicht nur dafür.

Wie chinesisch ist TikTok? Die Frage verwirrt den Senat der USA
Zugegeben: Dieses Mal lief es besser als beim letzten Mal, als alle Welt sich über die „peinlichen“ Kongressabgeordneten lustig machte. Aber gegenüber den professionellen und überlegten Antworten von TikTok-CEO Shou Chew sahen die Senatoren immer noch alt aus. So versuchte ein Senator minutenlang, Chew als Chinesen zu entlarven – er ist in Singapur geboren und lebt in London und den USA. Die Frage war außerdem schon ausgiebig bei der Kongressanhörung im letzten Jahr besprochen worden.