
Es sind Bilder einer Tragödie, die aus Kiew um die Welt gehen. In der Nacht zu Montag erschütterte ein verheerender russischer Luftangriff die Hauptstadt der Ukarine. Aus den Trümmern eines zerstörten Wohnhauses wurde jetzt ein vermisster Junge tot geborgen. Der Katastrophenschutz der ukrainischen Hauptstadt bestätigte die schreckliche Nachricht nach den Angriffen, die insgesamt 27 Menschenleben forderten, darunter vier Kinder. 117 Menschen wurden verletzt.
Im Gebiet Dnipropetrowsk im Süden gab es weitere Opfer. Insgesamt zählt die Ukraine mindestens 37 Tote und 170 Verletzte nach den jüngsten russischen Angriffen.

Am Dienstag herrscht in Kiew tiefe Trauer. Besonders erschüttert hat die Menschen der Raketenangriff auf eines der wichtigsten Kinderkrankenhäuser der Ukraine. Hunderte Retter und Freiwillige durchsuchten die Trümmer nach Überlebenden. Gerettete krebskranke Kinder, immer noch an Infusionsgeräte angeschlossen, saßen mit ihren Müttern auf der Straße.

Zwei Erwachsene, darunter eine Ärztin, kamen in der Klinik ums Leben. Die Ukraine vermutet einen gezielten Angriff, da Videoaufnahmen den ungehinderten Anflug eines Marschflugkörpers auf das Gebäude zeigen. Russland behauptet dagegen ohne Beweise, es handele sich um einen Fehleinsatz einer ukrainischen Luftabwehrrakete.

In einem großen Wohnhaus in der Nähe der Klinik starben sieben Menschen, darunter drei Kinder. Zwei weitere Menschen verloren ihr Leben in einer Industrieanlage. Berichten zufolge könnte es sich um ein Rüstungsunternehmen handeln. In einem weiteren teilweise zerstörten Krankenhaus kamen neun Menschen ums Leben, und in einem Geschäftszentrum wurden sieben Menschen getötet.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird am Nachmittag in New York über den Angriff beraten. Doch aufgrund des Vetorechts Russlands, das ständiges Mitglied des Gremiums ist, wird nicht mit einer Verurteilung Moskaus gerechnet. Seit mehr als zwei Jahren kämpft die Ukraine gegen die großangelegte russische Invasion und steht erneut vor einer humanitären Katastrophe.
Kiew trauert und die Welt blickt voller Entsetzen auf die grausamen Angriffe, die die Unschuldigen treffen. ■
