Nach heftigen Protesten gegen ihre Regierung ist Sheikh Hasina, die PRemierministerin von Bangladesh, aus dem Land geflohen. Berichten zufolge wurden Hasina und ihre Schwester mit einem Armeehubschrauber in Sicherheit gebracht, wobei ihr derzeitiger Aufenthaltsort unklar ist. Es wird vermutet, dass die Politikerin auf dem Weg nach Indien ist.
Demonstranten stürmten die offizielle Residenz der Premierministerin
Trotz einer verhängten Ausgangssperre und einer Internetsperre stürmten Demonstranten ihre offizielle Residenz in der Hauptstadt Dhaka. Die Proteste sind eine Reaktion auf die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten, bei denen allein am Sonntag mindestens 90 Menschen getötet wurden. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Todesopfer auf über 300 gestiegen.
Hasina, die seit ihrer ersten Wahl im Jahr 1996 enge Beziehungen zu Indien aufgebaut hat, soll Medienberichten zufolge nach Indien geflohen sein. Auch soll die Premierministerin nach Armeeangaben zurückgetreten sein. Nun solle eine Übergangsregierung übernehmen, erklärte Armeechef Waker-Uz-Zaman laut Berichten.

Die Unruhen begannen im Juli als Studentenproteste gegen die Quotenregelungen für Stellen im öffentlichen Dienst. Die Forderungen der Demonstranten weiteten sich jedoch schnell aus und verlangten den Rücktritt von Hasina, die das Land seit über zwei Jahrzehnten regiert. Das derzeitige Blutvergießen gehört zu den schlimmsten, die das südasiatische Land seit seiner Gründung im Jahr 1971 erlebt hat, dass nach Angaben von BBC.
🚨House of Bangladesh former PM Sheikh Hasina invaded by rioters
— Kreately.in (@KreatelyMedia) August 5, 2024
- She was forced to resign by Bangladesh Army Chief & has fled Dhaka#Bangladesh#BangladeshViolence #SheikhHasina pic.twitter.com/9RKwqCo1dR
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) äußerte sich besorgt über die politische Lage in Bangladesch und betonte, dass den Menschen im Jahr 2024 eine weitere glaubwürdige Wahl verwehrt wurde, da die Regierung von Premierministerin Sheikh Hasina für eine vierte Amtszeit in Folge ohne angemessene Vertretung der Opposition im Parlament ins Amt zurückkehrte.
Human Rights Watch: Menschenrechtsverletzungen und fehlende Demokratie
HRW kritisierte auch das Rapid Action Battalion – diese Spezialeinheit der Polizei in Bangladesch wurde von der Regierung für die Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus benutzt. Allerdings wird das RAB häufig wegen Menschenrechtsverletzungen kritisiert. Berichte von Human Rights Watch und anderen Organisationen werfen der Einheit vor, in Folter, außergerichtliche Tötungen und das Verschwindenlassen von Personen verwickelt zu sein. Dies sind nur einige der Punkte, die Menschenrechtsorganisationen wie HRW der jetzt ehemaligen Regierung von Bangladesch vorwerfen.
In einem Video auf X (ehemaligen Twitter) ist zu sehen, wie Demonstranten im Bett der ehemaligen Premierministerin Sheikh Hasina liegen, nachdem sie ihr Haus in Dhaka gestürmt haben.