Diese Tat macht sprachlos: Medienberichten zufolge haben bisher unbekannte Täter das Grab von CDU-Politiker Wolfgang Schäuble geschändet. Der ehemalige Bundesfinanzminister war im vergangenen Jahr im Alter von 81 Jahren gestorben und auf dem Waldbachfriedhof in Offenburg beigesetzt worden.
Unbekannte graben 1,20 Meter tiefes Loch in das Grab von Wolfgang Schäuble
Der oder die Täter gruben laut ersten Berichten offenbar ein rund 1,20 Meter tiefes Loch. Nach bisherigen Erkenntnissen drang der Unbekannte jedoch nicht zum Sarg des verstorbenen Politikers vor, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag im badischen Ortenaukreis mitteilten. Städtische Mitarbeiter bemerkten demnach am Montagmorgen auf dem örtlichen Waldbachfriedhof den Erdaushub.

Der polizeiliche Staatsschutz ermittele in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft wegen Störung der Totenruhe. Zu den Hintergründen des Vorfalls oder zum Motiv des Täters oder der Täter gebe es zunächst keine Erkenntnisse, hieß es. Hinweise von möglichen Zeugen nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0781 21-2820 entgegen.
Schäuble war im Dezember nach langer, schwerer Krankheit verstorben
Spitzenpolitiker und Angehörige hatte Anfang Januar von dem CDU-Politiker Abschied genommen. Schäuble war am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Der Badener hatte wichtige politische Ämter inne: Er war Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und jahrelang Präsident des Deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als der CDU-Politiker.

Schäuble wurde am 18. September 1942 in Freiburg geboren. Er studierte Jura, es zog ihn aber früh in die Politik. Er trat 1965 in die CDU ein. 1972 errang er erstmals ein Mandat für den Bundestag, dem er ohne Unterbrechung bis zu seinem Tod angehörte. Seit dem Attentat eines geistig verwirrten Mannes auf ihn im Oktober 1990 saß Schäuble im Rollstuhl, seine politische Karriere ging aber weiter. ■