Das nennt man tief gefallen

Geldnot wegen Wahllügen: Rudy Giuliani verkauft jetzt Kaffee

New Yorks ehemaliger Bürgermeister ist wegen Wahlmanipulation in mehreren Bundesstaaten angeklagt und steht vor dem Konkurs.

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Der ehemalige Bürgermeister von New York und Anwalt des damaligen US-Präsidenten Donald Trump: Rudy Giuliani.
Der ehemalige Bürgermeister von New York und Anwalt des damaligen US-Präsidenten Donald Trump: Rudy Giuliani.Jacquelyn Martin/AP/dpa

Das nennt man tief gefallen. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere Anfang der 2000er wurde er zu „Amerikas Bürgermeister“ geadelt. Doch inzwischen gilt Rudy Giuliani wegen seiner falschen Behauptung, dass Joe Biden 2020 Donald Trump die Wahl gestohlen hat, als politischer Sonderling. Dazu ist er wegen Wahlmanipulation in mehreren Bundesstaaten angeklagt und steht vor dem Konkurs. Um an Geld zu kommen, verkauft der 79-Jährige auf seiner Social Media-Seite jetzt seinen eigenen Kaffee.

In einem Video preist er seinen Java-Saft als „ausgeglichen im Geschmack“ an, der in den Versionen „Stark“, „Entkoffeiniert“ und „Morning“ kommt. Wer für 29,99 Dollar für 800 Gramm von Rudys Bio-Kaffee kauft, der bekommt „die besten Bohnen, die man sich vorstellen kann.“ 100 Prozent Arabica-Bohnen, die selbstverständlich in den USA geröstet wurden, so lautet die Angabe.

Auf einer der Packungen ist Giuliani mit US-Flagge im Hintergrund zu sehen.
Auf einer der Packungen ist Giuliani mit US-Flagge im Hintergrund zu sehen.ZVG

Auf einer der Packungen ist unter anderen die patriotische Version  des Ex-Bürgermeisters mit US-Flagge im Hintergrund zu sehen, eine weitere zeigt ihn 40 Jahre jünger in Schwarzweiß mit drei Männern, die wie Mafiosi aussehen – ein Fingerzeig auf Giulianis erfolgreiche Karriere als Anti-Mafia-Oberstaatsanwalt.

Rudy Giuliani in Geldnot wegen Wahllügen

Giuliani fährt mit der peinlichen Werbeaktion mit den Worten „Ich stehe nur mit meinem Namen für Dinge, an die ich wirklich glaube“ fort. Damit ist klar, dass er hofft, potenzielle Käufer in der Welt der Trump-Anhänger auf den Geschmack zu bringen. Denn ein weiterer Spruch auf der Packung lautet „Kämpfen für Gerechtigkeit“ – was sich für viele „Maga“-Anhänger auf Trumps andauernde Behauptung bezieht, er sei der wahre Gewinner der Präsidentschaftswahl 2020.

Mit diesen Kaffeesorten will New Yorks Ex-Bürgermeister an Geld kommen.
Mit diesen Kaffeesorten will New Yorks Ex-Bürgermeister an Geld kommen.ZVG

Giuliani wurde von seinem letzten Job als Radiomoderator beim New Yorker Sender „WABC“ gefeuert, weil er weiterhin an seiner falschen Wahl-Verschwörungstheorie festhielt.

Und er hat einen Haufen Schulden: Giuliani schuldet zwei Wahlhelferinnen aus Georgia 148 Millionen Dollar Schmerzensgeld. Eine Jury hatte im Dezember entschieden, dass er Ruby Freeman und ihre Tochter Shay Moss als „Wahlfälscherinnen“ verleumdet und deren Ruf schwer geschädigt hatte. Im Januar meldete der Trump-Intimus dann Privat-Konkurs an. Dabei stellte sich heraus, dass er seinen Anwälten 1,4 Millionen Dollar schuldete, sowie dem Fiskus 960.000 Dollar.

Am letzten Wochenende waren bei seiner vorgezogenen Geburtstagsparty zum 80. in Palm Beach (US-Bundesstaat Florida) Gerichtsbeamte erschienen. Diese überreichten ihm vor allen Gästen eine Vorladung für einen Prozess wegen des Verdachts der Wahlfälschung im US-Staat Arizona. ■