Starmer besiegt Sunak

Erdrutsch-Sieg für Labour bei britischer Parlamentswahl

Die oppositionelle Labour-Partei von Keir Starmer hat die Parlamentswahl in Großbritannien einer Prognose zufolge klar gewonnen.

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Wird er der nächste Premierminister? Labour-Vorsitzende Sir Keir Starmer und seine Frau Victoria vor der Stimmabgabe.
Wird er der nächste Premierminister? Labour-Vorsitzende Sir Keir Starmer und seine Frau Victoria vor der Stimmabgabe.Vadim Ghirda/AP

Der 61-jährige Starmer dürfte damit der Nachfolger von Premierminister Rishi Sunak werden, dessen Konservative Partei eine schwere Niederlage erlitt.

Die Labour-Partei hat die britschen Parlamentswahlen erdrutschartig mit einer Mehrheit von 170 Abgeordneten gewonnen. Dies geht aus einer Exit Poll für BBC, ITV und Sky hervor. Wenn die Vorhersage zutrifft, bedeutet dies, dass Sir Keir Starmer mit 410 Labour-Abgeordneten Premierminister wird - nur knapp unter Tony Blairs Ergebnis von 1997.

Laut Prognose erhält die Labour-Partei 410 der 650 Sitze. Die Konservativen kommen auf 131. Bis zur Auszählung aller Stimmen dürfte es aber noch Stunden dauern. Doch am wichtigsten Ergebnis der Wahl zweifelt niemand mehr: Die 14 Jahre währende Dominanz der konservativen Tories ist zu Ende.

Umfragen sagten seit langem den Sieg von Labour voraus

Überraschend ist das prognostizierte Ergebnis nicht: Umfragen sagen seit Langem einen deutlichen Sieg der Sozialdemokraten voraus. Im Wahlkampf konnte Sunak, dessen Partei mit Pannen und einem Skandal um illegale Wetten zum Wahltermin zu kämpfen hatte, kaum aufholen.

Verantwortlich für den klaren Ausgang der Wahl ist nach Ansicht des renommierten Meinungsforschers John Curtice von der Universität Strathclyde in Glasgow jedoch nicht in erster Linie Begeisterung für Labour, sondern Verdruss über die bisherige Regierungspartei. Sunak war bereits der dritte Regierungschef seiner Partei in der vergangenen Legislaturperiode, die von wirtschaftlicher Stagnation und stark steigenden Lebenshaltungskosten geprägt war.

Der Regierungswechsel wird in Großbritannien rasch vollzogen. Sobald das amtliche Endergebnis feststeht, kommt es zur Machtübergabe. Schon im Laufe des Freitags dürfte Starmer von König Charles III. mit der Regierungsbildung beauftragt werden und anschließend bei einer Rede in der Downing Street seine Vision für Großbritannien darlegen.■