Peinlicher Fehler

Bundeswehr feuert auf US-Drohne: Nur Technik-Defekt verhindert Fiasko

Bei der Militärmission im Roten Meer flog eine Drohne auf ein Bundeswehr-Schiff zu. Der Kommandant beschloss zu schießen. Die Technik versagte – zum Glück!

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Die Besatzung der Fregatte „Hessen“ beschloss zu schießen. Doch die Drohne entpuppte sich als US-Fluggerät. Nur ein technischer Defekt verhinderte das Mega-Fiasko.
Die Besatzung der Fregatte „Hessen“ beschloss zu schießen. Doch die Drohne entpuppte sich als US-Fluggerät. Nur ein technischer Defekt verhinderte das Mega-Fiasko.Hauke-Christian Dittrich/dpa

Peinlich, peinlich und nochmal peinlicher: Die Bundeswehr hätte bei ihrem Einsatz im Roten Meer beinahe eine US-Drohne abgeschossen. Das einzige was den Abschuss verhindert hat, war demnach ein technischer Defekt, wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet.

Der Vorfall ereignete sich, bevor das Schiff zwei Drohnen der von Iran gestützten Huthi-Rebellen abschoss.

Eine Reaper-Drohne der US-Streitkräfte wäre beinahe von dem Bundeswehr-Schiff abgeschossen worden.
Eine Reaper-Drohne der US-Streitkräfte wäre beinahe von dem Bundeswehr-Schiff abgeschossen worden.Issac Brekken/Getty Images North America/AFP

Bundeswehr-Schiff schießt auf US-Drohne

Demnach habe die mittlerweile im Roten Meer angekommene Fregatte „Hessen“ der Deutschen Marine beinahe eine Drohne der US-Streitkräfte vom Typ MQ-9 Reaper abgeschossen. So feuerte die Besatzung der Hessen versehentlich auf die nicht-feindliche Drohne. 

Was es jedoch noch peinlicher macht: Nur durch den technischen Defekt zweier Flugabwehrraketen sei die Drohne nicht abgeschossen worden, heißt es in dem Bericht. Die Raketen stürzten ins Meer.

Immerhin war die Bundeswehr nicht allein schuld an dem Beinahe-Fiasko: Die Drohne kam deshalb ins Visier der Bundeswehr, weil das US-Flugsystem nicht Teil der Militärmission „Prosperity Garden“ war. Die Besatzung der Fregatte funkte die US-Kollegen der Mission an. Die wussten aber nichts von der Drohne, denn die gehörte nicht zu ihrer eigenen Mission. Vermutlich war die Reaper-Drohne im Rahmen eines Anti-Terroreinsatzes unterwegs. 

Beinahe-Fiasko soll zu besserer Abstimmung führen

Da die Drohne Kurs auf das deutsche Schiff nahm, entschied der Kommandant, auf sie zu feuern. Doch die dafür abgeschossenen Flugabwehrraketen landeten im Meer. Glück im Unglück also.

Auf einer Pressekonferenz zur Mission wurde der Vorfall eingeräumt. „Der Fall hat sich insofern aufgelöst, als es keine Drohne war, die feindlich war, wie sich aber erst im Nachhinein herausgestellt hat“, sagte ein Sprecher. Dass die Drohne aber den US-Verbündeten gehörte, verschwieg das Verteidigungsministerium aber geflissentlich.

Immerhin soll der Vorfall aber nun zu einer besseren Abstimmung unter den Teilnehmern der Mission gegen die vom Iran gesteuerten Huthi-Milizen führen. Wenn dann auch noch die Technik funktioniert, dürfte alles in Butter sein.■