Entsetzen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Neue russische Raketenangriffe trafen unter anderem eine Kinderklinik in der Metropole. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Die Menschen in der Dreimillionenstadt stehen unter Schock.
Laut Innenminister Ihor Klymenko wurden bei den Angriffen mindestens 20 Menschen getötet und etwa 50 verletzt. Besonders tragisch: Unter den bombardierten Gebäuden war auch ein Kinderkrankenhaus, die viele kleine Patienten beherbergte. Die Ohmatdyt-Kinderklinik ist das größte Kinderkrankenhaus des Landes mit 620 Betten. Jährlich werden dort bis zu 18.000 Kinder behandelt. Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte in einem erschütternden Video die Zerstörung – zertrümmerte Krankenzimmer und Blutspuren auf dem Boden. Kinder wurden blutverschmiert aus den Trümmern getragen oder retteten sich am Tropf selbst ins Freie.
Okhmatdyt Children's Hospital in Kyiv. One of the most important CHILDREN’S hospitals not only in Ukraine, but also in Europe. Okhmatdyt has been saving and restoring the health of thousands of children.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) July 8, 2024
Now that the hospital has been damaged by a Russian strike, there are… pic.twitter.com/TmRlUmSBri
„Menschen sind verschüttet“, sagt Selenskyj
Der Präsident berichtete auf der Plattform X, dass noch viele Menschen unter den Trümmern vermutet werden. „Ärzte und andere Helfer arbeiten rund um die Uhr, um die Überlebenden zu retten“, schrieb er verzweifelt.
Die Raketen trafen nicht nur Kiew. Auch in Krywyj Rih, einer Stadt im Süden der Ukraine, wurden nach Einschlägen mindestens zehn Menschen getötet und über 30 verletzt. Auch die Stadt Dnipro meldete erhebliche Schäden, und in den frontnahen Städten Slowjansk und Kramatorsk im Gebiet Donezk war die Lage ähnlich verheerend.
Die Woche beginnt mit massiven russischem Terror auf Kiew 😡
— The Swamp 🔱 (@The3Swamp) July 8, 2024
Zivilsten und Kinder sind am stärksten betroffen. https://t.co/hKVkAEpaby pic.twitter.com/Jijx1yQ1uH
Über 40 Raketen am helllichten Tag
Selenskyj erklärte, dass das russische Militär mehr als 40 Raketen einsetzte. Ungewöhnlich und schockierend war auch der Zeitpunkt: Die Angriffe erfolgten am helllichten Tag, mitten zu Beginn der Arbeitswoche. Bereits in der Nacht zuvor hatten Drohnen, Marschflugkörper und Raketen die Ukraine heimgesucht.

Seit über zwei Jahren verteidigt sich die Ukraine mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion und fordert immer wieder moderne Flugabwehrsysteme. Bisher hat die Ukraine vier der hochmodernen Patriot-Systeme erhalten, doch Selenskyj betonte erneut den dringenden Bedarf an mehr Unterstützung.
