Plattform down

Elon Musk in Not: Nach der Tesla-Katastrophe ging bei „X“ wieder nix

Die Social-Media-Webseite funktionierte nicht mehr. Doch die Technik ist nicht das Einzige, was Elon Musk straucheln lässt!

Author - Stefan Doerr
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Die Plattform „X“ von US-Tech-Milliardär Elon Musk kämpfte am Samstagmittag mit erheblichen technischen Problemen.
Die Plattform „X“ von US-Tech-Milliardär Elon Musk kämpfte am Samstagmittag mit erheblichen technischen Problemen.Algi Febri Sugita/ZUMA Press Wire/dpa

US-Tech-Milliardär Elon Musk scheint derzeit vom Pech verfolgt: Sein Kurznachrichtendienst X hat am Samstagnachmittag mit schweren technischen Problemen zu kämpfen. „Etwas ist schiefgelaufen. Probiere, es erneut zu laden“ ist das Einzige, was viele Nutzer auf der Plattform zu lesen bekommen! Auf dem Meldeportal „Allestörungen.de“ machen X-Fans ihrem Ärger darüber Luft, dass auf der Webseite nichts funktioniert. Die Analysefirma Netblocks berichtete von Ausfällen bei einigen Nutzern zum zweiten Mal innerhalb einer Woche und auch auf den Konkurrenznetzwerken Bluesky und Metas Threads sowie bei Reddit meldeten Nutzer: „X is down“ – X ist ausgefallen.

Feuer in Oregon die Ursache des Ausfalls?

Vielleicht steht der X-Kollaps im Zusammenhang mit einem Unglück im US-Bundesstaat Oregon. Am vergangenen Donnerstag soll dort in einem von X angemieteten Rechenzentrum ein Feuer ausgebrochen sein, berichtete das US-Magazin „Wired“ unter Berufung auf anonyme Quellen. Demnach soll es in einem Raum mit Batterien gebrannt haben. Das Unternehmen habe auf eine Anfrage des Magazins nicht reagiert.

Musk hatte X – damals Twitter – 2022 übernommen und Tausende Mitarbeiter entlassen. Seitdem haben viele Nutzer der Plattform den Rücken gekehrt. Und das war nur der Beginn von Elon Musks öffentlichem Niedergang. Seine rechten politischen Ansichten und seine Rolle als Kostensenker im Team von Präsident Donald Trump in der US-Regierung haben den Tech-Milliardär enorm viel Zuspruch und vor allem Geld gekostet!

Die Verkaufszahlen für seine Tesla-Elektroautos sind seit Trumps Amtsantritt im Januar im Sinkflug. Musk selbst spielte den Rückgang herunter: Die Verkäufe seien schwach in Europa und stark anderswo. Auch habe Tesla Kunden auf der rechten Seite des politischen Spektrums gewonnen.

Elon Musk am 21. Mai im Weißen Haus: Jetzt ist er nur noch Zaungast bei US-Präsident Donald Trump.
Elon Musk am 21. Mai im Weißen Haus: Jetzt ist er nur noch Zaungast bei US-Präsident Donald Trump.Evan Vucci/AP/dpa

Doch was den 53-Jährigen besonders bitter trifft: Selbst in Washington ist Musks Stern erheblich gesunken. War er kurz nach Amtsantritt omnipräsent und ständig an der Seite von Donald Trump zu sehen, ist Musk jetzt regelrecht abserviert. Auf Trumps Plattform Truth Social erwähnte der Präsident Musk im Frühjahr noch regelmäßig – mittlerweile seit über einem Monat kein einziges Mal mehr. Auch in Spendenaufrufen der Trump-Kampagne, in offiziellen Mitteilungen des Weißen Hauses und in Briefings ist der Name Musk kaum noch zu finden.

Musk von den Republikanern abserviert

Der Grund: Musk ist für die Trump-Regierung zum Risiko geworden. Gegner und die Demokraten haben sich auf Elon Musk als Zielscheibe der Trump-Administration eingeschossen. Vor allem, seitdem Musk im März in Wisconsin mitmischte, um dort einen konservativen Kandidaten für den Obersten Gerichtshof zu unterstützen. Musks Auftritt mit Käse-Hut wurde für die Republikaner zum Fiasko. Die Demokraten warfen Musk vor, mit seinem Vermögen Wahlergebnisse beeinflussen zu wollen. Die liberale Kandidatin Susan Crawford gewann haushoch – selbst in einem Bundesstaat, den Trump im November noch knapp für sich entschieden hatte.

„Er ist erledigt, fertig, weg. Die Leute hassen ihn“, zitiert das Magazin „Politico“ einen republikanischen Strategen. Politisch in Ungnade gefallen, gerät jetzt auch mit den mauen Tesla-Absatzzahlen und den zunehmenden Problemen auf der Plattform „X“ das Firmenimperium von Elon Musk ins Wanken. Schon im März musste „X“ einen größeren Ausfall verschmerzen. Damals machte der Tech-Milliardär einen Cyberangriff verantwortlich, hinter dem Musks Meinung nach die Ukraine steckte. Spezialisten für Cybersicherheit hatten dies jedoch angezweifelt!