Müde und schlapp

Zeitumstellung verursacht Gesundheitsprobleme – Frauen leiden besonders häufig

Eine große Mehrheit hasst die Zeitumstellung. Dennoch wird sie weiter durchgezogen. Und das hat Folgen.

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Am Ostersonntag werden die Uhren werden umgestellt – die Sommerzeit beginnt.
Am Ostersonntag werden die Uhren werden umgestellt – die Sommerzeit beginnt.Niklas Graeber/dpa

Eigentlich sollte sie längst abgeschafft sein, aber die EU-Bürokraten bekommen es nicht auf die Reihe, dass ein entsprechender Beschluss auch umgesetzt wird. Und so nervt man uns auch in diesem Jahr wieder mit der Zeitumstellung, die zu nichts nutze ist. Ganz im Gegenteil. Die Menschen werden krank davon.

So klagt fast ein Drittel der Deutschen einer Umfrage zufolge über Gesundheitsprobleme nach der Zeitumstellung. In der am Donnerstag in Hamburg veröffentlichten Befragung der Krankenkasse DAK-Gesundheit gaben 30 Prozent körperliche oder psychische Beschwerden durch den Wechsel von der Winter- zur Sommerzeit an. Das sind fünf Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei einer ähnlichen Erhebung im Herbst lag der Wert sogar bei 33 Prozent.

Rund drei Viertel (74 Prozent) der Befragten halten die Zeitumstellung für überflüssig und würden sie abschaffen. Nur 23 Prozent halten sie für sinnvoll.

Sommerzeit beginnt am Sonntag – Uhren werden vorgestellt

Am kommenden Sonntag werden nachts die Uhren von zwei auf drei Uhr vorgestellt. Ab dann gilt in allen Ländern Europas wieder die Sommerzeit.

Rund 79 Prozent der Befragten fühlen sich nach dem Wechsel müde und schlapp, 63 Prozent klagen über Einschlafprobleme und Schlafstörungen. 39 Prozent geben Konzentrationsschwierigkeiten an, und 32 Prozent fühlen sich gereizt. Zudem berichten zehn Prozent der Befragten über depressive Verstimmungen. Fast ein Fünftel der Berufstätigen (19 Prozent) sagt, aufgrund der Zeitumstellung nicht pünktlich zur Arbeit gekommen zu sein.

Frauen leiden besonders unter der Zeitumstellung

Frauen sind mit 39 Prozent besonders betroffen. Das ist ein Anstieg von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, während nur 20 Prozent der Männer von ähnlichen Problemen berichten. Die Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen hat mit 39 Prozent die größten Beschwerden in Verbindung mit der Zeitumstellung. Forsa befragte vom 1. bis 5. März bundesweit rund 1000 Menschen.

In der Bundesrepublik Deutschland sowie fast zeitgleich in der DDR wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise eingeführt. Ziel war es, Energie zu sparen. Doch Energiespareffekte der Zeitumstellung sind laut Analysen kaum nachweisbar.

Eigentlich ist die Abschaffung der Zeitumstellung schon längst geplant. Das sieht ein Beschluss des Europäischen Parlaments vor. Eine Einigung der EU-Mitgliedstaaten steht aber bisher aus. Uneinigkeit besteht vor allem darüber, ob nach einer Abschaffung die Normalzeit oder die Sommerzeit gelten soll. ■