In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ macht sich Rudi Cerne gerne selber auf Verbrecherjagd. Dass er selber mal für einen gehalten wurde, hat der Moderator jetzt der Süddeutschen Zeitung erzählt. Er wurde selbst einmal verhaftet – und das, weil man in für einen RAF-Terroristen hielt. „Immer wenn ich Rote-Armee-Fraktion höre, dann schärfen sich meine Sinne“, sagte der ehemalige Eiskunstläufer der Süddeutschen Zeitung mit Blick auf den 27. Dezember 1978.
„Ich hatte mir einen Arm ausgekugelt, und die Saison war im Prinzip gelaufen. Dann durfte ich zurückfliegen.“ Am Flughafen Düsseldorf angekommen, wurde Cerne verhaftet, „mit vorgehaltener Waffe“ – weil ein Passagier in ihm das RAF-Mitglied Christian Klar zu erkennen meinte. „Der Polizeikommissar hatte weiße Lippen, der war mindestens so aufgeregt wie ich“, berichtete Cerne. Christian Klar wurde später wegen neunfachen gemeinschaftlich verübten Mordes verurteilt. „Das war eine nervöse Zeit“, so Cerne. Doch die Sache habe sich schnell aufgeklärt.

„Von daher habe ich die Ohren sehr weit geöffnet, immer wenn es um die RAF geht, und bin da sehr sensibilisiert. Vor allem in den 70er-Jahren war das immer wieder Thema. Und ich als Mann Jahrgang ’58 habe das immer wieder mitbekommen – der Deutsche Herbst war allgegenwärtig und deshalb bin ich auch hier sehr hellhörig gewesen“, sagte der Moderator.
Und wie groß ist seine Hoffnung, dass die anderen beiden Mitglieder des RAF-Trios auch gefasst werden? „Wenn man jetzt eine aus diesem Trio hat, dann kann ich mir vorstellen, dass es in Vernehmungen die Zielsetzung sein wird, auch zu den beiden anderen etwas zu erfahren. Inwiefern Daniela Klette bereit ist, Auskunft zu geben, weiß ich aber nicht.“ ■