Kommentar

Warum die Zeitumstellung keine Sekunde später kommen dürfte

An diesem Wochenende wird die Zeit umgestellt – endlich, muss man dazu sagen. Denn in Berlin hat sich eine kollektive Herbstdepression ausgebreitet.

Author - Sharone Treskow
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In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.Rolf Vennenbernd/dpa

Ich will ehrlich sein: Ich verstehe zwar den Sinn hinter der halbjährlichen Zeitumstellung, trotzdem hasse ich sie im Sommer. Wieso? Ganz einfach ... weil uns eine kostbare Stunde Schlaf geklaut wird! Schon seit vielen Monaten checke ich regelmäßig, wann die Uhr denn wieder auf die Winterzeit gestellt wird. Am kommenden Wochenende ist es endlich so weit: In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt! Wir bekommen glorreiche 60 Minuten geschenkt und können richtig schön ausschlafen – oder was auch immer man mit der Extra-Stunde anstellen will. Mein Plan steht jedenfalls fest.

Für mich hätte die Zeitumstellung wirklich nicht später kommen dürfen. Gerade in dieser Woche bin ich furchtbar schlecht aus dem Bett gekommen, hätte ewig weiterschlafen können. Denn Berlin ist in seiner grauen Phase angekommen: Der Himmel ist trüb und dunkel, es wird gar nicht mehr richtig hell – mindestens ebenso düster sind die Gesichter in Bus und Bahn. Die typische und sonst auch sympathische Berliner Unfreundlichkeit hat ein unangenehmes Maß angenommen.

Auch in meinem direkten Umfeld musste ich schmerzlich feststellen, dass sich eine kollektive Herbstdepression breit gemacht hat. Wenn ich noch einmal „Ich bin nur noch müde“ oder „Bist du auch so mies drauf?“ hören muss, krieg’ ich die Krise! Doch was hilft bei schlechter Laune und Dauermüdigkeit? Richtig: mehr Schlaf! Die Zeitumstellung ist ein Silberstreif am Horizont. Und ab nächster Woche können wir uns dann vielleicht wieder mehr auf die vielen schönen Seiten des Herbstes konzentrieren: Spaziergänge – bei denen man sich richtig schön den Kopf durchpusten lassen kann, kuschelige Outfits mit dem Lieblings-Pullover und eingemummelte Abende zu Hause. ■