Frankreich

Skandal im Restaurant: Familienvater muss für Kinderstuhl 65,90 Euro zahlen

Er nahm seinen 13 Monate alten Sohn mit ins Restaurant in Südfrankreich. Was ihn da erwartete, fand er skandalös.

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Das Les Grands Buffets in Narbonne im Jahr 2016. Traditionelle französische Küche der Spitzenklasse wird hier als All-you-can-eat-Erlebnis geboten.
Das Les Grands Buffets in Narbonne im Jahr 2016. Traditionelle französische Küche der Spitzenklasse wird hier als All-you-can-eat-Erlebnis geboten.Copyright: xcspcspx via imago-im

Essen gehen ist für Familien eh schon ziemlich teuer. Doch was einem Vater beim Restaurantbesuch in Frankreich passierte, war ein echter Schock. Er sollte dafür bezahlen, dass sein kleines Kind mit am Tisch sitzt. Fast 70 Euro wurden für einen Platz im Kinderstuhl verlangt.

Im Restaurant Les Grands Buffets im südfranzösischen Narbonne wird ein beeindruckendes Feinschmecker-Büfett geboten. Zum Preis von 65,90 Euro kann man schlemmen, so viel man will, ein „all you can eat“ der feinen, traditionellen französischen Küche. Den Betrag sollte Familienvater Frédéric allerdings auch für seinen 13 Monate alten Sohn Gabriel bezahlen, wie das französische Portal Midi Libre berichtet.

Der Vater hatte sich zuvor in dem Restaurant erkundigt, wie sie es mit Babys der Gäste halten. Ihm wurde gesagt, dass Kinderwagen im Restaurant nicht gestattet wären. Aber der Manager „versicherte uns, dass sie uns problemlos einen Hochstuhl leihen würden“, wie Frédéric dem Portal berichtete. Von einer Gebühr oder Kosten war demnach nicht die Rede.

Im Les Grands Buffets in Narbonne (hier eine Aufnahme von 2014) wird klassische französische Küche auf höchstem Niveau vom Büfett geboten.
Im Les Grands Buffets in Narbonne (hier eine Aufnahme von 2014) wird klassische französische Küche auf höchstem Niveau vom Büfett geboten.Zuma Press / Imago

„Er ist kein Stofftier, wenn er am Tisch sitzt, muss er bezahlen“

Als er am Abend mit seiner Partnerin, seinem Kind und fast einem Dutzend Freunden im Restaurant eintraf, lief es dann nicht so einfach. Die Reservierung war für zwölf Personen, mit dem kleinen Gabriel jedoch eine mehr. Das ginge so nicht, erklärte die Empfangsdame dem erstaunten Vater. „Wenn Gabriel am Tisch sitzen solle, müssten wir 65,90 Euro bezahlen, sagte sie uns.“

Der Vater argumentierte, dass sein 13 Monate altes Söhnchen doch gar nichts von dem Büfett essen würde. Doch das zählte nicht. Die Dame am Empfang entgegnete ihm laut Midi Libre: „Er ist kein Stofftier, er ist ein Mensch, also gilt er als normaler Mensch.“ Wenn der Vater nicht für seinen Sohn und seinen Platz zahlen wolle, müsse er ihn auf dem Arm halten.

Vater musste sein Kind den ganzen Abend auf dem Schoß haben

Tatsächlich hat das Les Grands Buffets in Narbonne eine entsprechende Regelung, die man auch auf der Website des Restaurants findet. Es wird darauf hingewiesen, dass das in der Regel dreistündige Feinschmecker-Erlebnis für kleine Kinder doch recht lang dauert und vielleicht nicht für sie geeignet ist. Und dass es weder Kinderteller noch ermäßigte Preise für die Kleinen gibt.

Davon wusste Vater Frédéric nichts. Er merkte an, dass er die Regelung für „unmenschlich“ halte. Dass ihm gesagt worden sei, dass er einen Hochstuhl für das Kind leihen könnte, glaubte man ihm nicht, berichtete er dem Zeitungsportal.

Letztlich blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen kleinen Sohn während des ganzen Abends auf dem Schoß sitzen zu haben. Das Personal sei nett und aufmerksam gewesen, doch für ein Baby im Restaurant 65,90 zu bezahlen, habe „den Spaß etwas getrübt“. Das fand der Familienvater dann doch „skandalös“.

Liebe Leser, was sagen Sie dazu, dass das Restaurant in Frankreich den vollen Preis für das Kleinkind verlangt? Alles andere als kinderfreundlich? Oder vielleicht auch verständlich, weil das Feinschmecker-Büfett-Erlebnis mit reservierten Plätzen kalkuliert? Schreiben Sie uns an leser-bk@berlinerverlag.com oder kommentieren Sie unseren Beitrag auf Facebook. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!