Rund 30.000 Schaulustige waren am Samstag vor Ort in Gundremmingen, um zu sehen, wie die zwei Kühltürme des Kernkraftwerks vier Jahre nach dessen Abschaltung gesprengt werden. Das mit Spannung erwartete Ereignis wollten auch viele TV-Zuschauer live verfolgen. Nur leider war ihnen die Reporterin etwas im Weg.
Die BR24-Reporterin Judith Zacher berichtete direkt vor Ort, sie führte Interviews mit dem Bürgermeister der bayerischen Gemeinde Gundremmingen, mit Experten, mit Anwohnern und mit zum Spektakel Angereisten. Die Sprengung rückte näher und näher – und kam für die engagierte Reporterin dann doch zu plötzlich.
Im entscheidenden Moment war die Live-Reporterin zwar mit gebührendem Abstand, aber eben direkt vor den Kühltürmen positioniert. Statt sofort auf die Seite zu springen, als der Signalton zu hören war – und damit aus dem Bild –, drehte sich Judith Zacher etwas unentschlossen vor der Kamera. Da ging hinter ihr der erste der beiden Kühltürme bereits in die Knie.
Freie Sicht beim Fall des zweiten Kühlturm-Kolosses
Offenbar gab es ein Missverständnis mit den Kamerateams. Immerhin – den Fall des zweiten der beiden 160 Meter hohen Stahlbeton-Kolosse konnte man im Fernsehen bei freier Sicht verfolgen. „Ja, der Wahnsinn! So schnell kann’s gehen“, rief die Reporterin aus, als sie wieder ins Bild zurückhüpfte.
AKW Gundremmingen ist endgültig Geschichte. pic.twitter.com/ioJlUtuX9N
— Marcel Rohrlack (@mrohrlack) October 25, 2025
Der kuriose kleine Patzer in der Live-Schalte wurde natürlich prompt in den sozialen Medien kommentiert. Die meisten reagierten humorvoll. Auf der Plattform X gab es viele Lach-Emojis für die „Bild-Störung“ und die Tücken einer Live-Schalte. Auf Instagram wurde fest damit gerechnet, die Szene in der Satire-Sendung „heute-show“ von Oliver Welke noch mal sehen zu können.
Die Sprengung selbst jedenfalls verlief genau so, wie die mit dem Abriss beauftragte Thüringer Sprenggesellschaft geplant hatte. Und der Bayerische Rundfunk entschuldigte sich unter dem auf YouTube gesendeten Beitrag, dass die Schaltung auf die zweite Kamera nicht funktioniert habe. Weiter heißt es: „Unsere Reporterin trifft keine Schuld, sie hatte die Anweisung, auf ihrer Position stehen zu bleiben, und hat dann aber sofort reagiert und sich geduckt.“


