Virologen schlagen Alarm

Usutu-Virus: Massensterben der Amseln – auch Menschen bedroht!

Alarmierenden Zahlen schrecken aktuell die Wissenschaftler auf. Auffällig viele Vögel sterben. Was der Erreger auch beim Menschen anrichten kann. 

Author - Michael Heun
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Das Usutu-Virus bedroht die Amseln.
Das Usutu-Virus bedroht die Amseln.Frank Rumpenhorst/dpa

Virologen aus Hamburg schlagen Alarm: Das Usutu-Virus, das bereits in der Vergangenheit für ein massives Amselsterben verantwortlich war, könnte erneut zur Bedrohung für die beliebte Vogelart werden. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) erhält derzeit täglich Pakete aus ganz Deutschland, die besorgniserregenden Inhalt haben – tote Vögel, darunter viele Amseln.

Usutu-Virus in 25 Prozent der Fälle nachgewiesen

Seit Jahresbeginn sind bereits 120 solcher Pakete in Hamburg eingetroffen, und in jedem befand sich mindestens eine Amsel, berichtet der NDR. In 25 Prozent der bisher untersuchten Fälle konnten die Wissenschaftler das Usutu-Virus als Todesursache nachweisen. Diese alarmierenden Zahlen wecken düstere Erinnerungen an das Jahr 2018, als das Virus zu einem großen Amselsterben in Deutschland führte.

Die Wissenschaftler befürchten ein Massensterben der Amseln.
Die Wissenschaftler befürchten ein Massensterben der Amseln.Dennis Lorenz/Imago

Usutu-Virus kann auch auf Menschen übergehen

Das Usutu-Virus wird durch Mücken übertragen und stellt nicht nur für Vögel eine tödliche Gefahr dar, sondern kann auch auf den Menschen übergehen – wenn auch eher zufällig. Während die meisten Infektionen beim Menschen mild verlaufen und lediglich Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschläge verursachen, besteht im schlimmsten Fall das Risiko einer Gehirnhautentzündung.

Virologe bitten um Mithilfe der Bevölkerung

Dennoch betonen die Virologen des BNITM, dass von infizierten Vögeln keine direkte Gefahr für den Menschen ausgeht. Wichtig sei jedoch die Mithilfe der Bevölkerung: Um die Ausbreitung des Usutu-Virus zu überwachen, ruft das Institut dazu auf, tote Vögel mit einem Kühlakku versehen einzusenden. Nur so können die Forscher das Virus nachweisen und Maßnahmen ergreifen, um ein erneutes massenhaftes Amselsterben zu verhindern. ■