Nach einer mehrmonatigen Trockenheit hatten die Menschen in Griechenland Regen herbeigesehnt. Doch was nun über viele Regionen hereinbrach, brachte mehr Unheil als Segen. Am schlimmsten traf es die Urlauberinsel Rhodos, hier geht nichts mehr.
Ein Sturmtief hat in fast allen Regionen rund um die Ägäis schwere Schäden angerichtet und Menschenleben gefordert. Besonders betroffen ist die griechische Touristeninsel Rhodos. In 600 Fällen mussten dort die Feuerwehrleute ausrücken, um Menschen zu retten und das Wasser aus überschwemmten Häusern herauszupumpen.
Der griechische Zivilschutz hat alle Autofahrten auf Rhodos verboten. Das Verbot der Behörde gilt vorerst bis zum Montagmorgen. Nur Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst dürfen bei ihren Einsatzfahrten unterwegs sein. Im Internet sind Aufnahmen zu sehen, die zeigen, wie auf Rhodos reißende Wassermassen durch Straßen strömen und Autos mitreißen. Viele Straßen sind offenbar zerstört, Fahrzeugwracks liegen aufeinander.
Zwei Männer kamen ums Leben
Auf der Insel Limnos musste wegen Überschwemmungen ein ganzes Dorf evakuiert werden. In dem Dorf Kontia auf Limnos kamen nach Angaben des grieschischen Senders Skai am Sonnabend auch zwei Menschen ums Leben. Ein 57-jähriger Viehzüchter wurde von einem Wildbach mitgerissen und ertrank. Ein 70-jähriger Mann rutschte auf den Stufen seines Hauses aus und verletzte sich dabei tödlich.

Unwetter breitet sich in weitere Regionen aus
„Wir mussten bislang landesweit in 1100 Fällen ausrücken“, sagte ein Sprecher der griechischen Feuerwehr im griechischen Fernsehen. Das Unwetter wird von stürmischen Winden begleitet. Im Nordwesten Griechenlands schneite es zudem heftig, wie der griechische Rundfunk berichtete.
Das Wetteramt (EMY) warnte, die Gefahr sei noch nicht vorbei. In den kommenden Stunden werde es auch in Mittelgriechenland schwere Regenfälle geben. Dem Unwetter vorangegangen war eine lange regenarme Zeit mit ungewöhnlich hohen Temperaturen. Solche extremen Wetterlagen werde es künftig öfter geben, der Klimawandel mache sie wahrscheinlicher, hieß es. ■