Ein Koffer am Bachlauf, ein schrecklicher Geruch: Bauhof-Mitarbeiter entdecken eine verweste Leiche. Wer ist es und was ist passiert? Eine Sonderkommission muss jetzt viele Fragen klären.
Der süßlich-beißende Gestank aus dem Koffer muss bestialisch gewesen sein. Die beiden Hunde von Petra Hanke erschnupperten ihn beim täglichen Gassigehen schon früh. „Da ist mir schon ein bisschen mulmig geworden“, sagt die 62-Jährige. „Wahrscheinlich ein totes Tier, dachte ich.“ Erst zwei Tage nach Gizmo und Bella riecht Hanke es auch. „Da muss irgendwas unter der Brücke sein.“
Leiche schon teils skelettiert
Bauhof-Mitarbeiter kontrollieren schließlich das Gepäckstück am Stadtrand von Filderstadt nahe Stuttgart in Baden-Württemberg. Und sie machen einen grausigen Fund: Im Koffer liegen die Überreste eines Menschen. Die Leiche muss schon länger darin verstaut gewesen sein, denn sie ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft stark verwest und zum Teil bereits skelettiert.

Auch am Tag nach dem Fund in der Nähe eines Spielplatzes sind Experten des Landeskriminalamtes am Ort, Anwohner oder Spaziergänger werden befragt, eine Drohne überfliegt den Fundort an einem Bachlauf. Die Mülleimer sind bereits am Vortag durchsucht, verdächtige Gegenstände sichergestellt worden. Die 44-köpfige Sonderkommission „Trolley“ versucht nun, Licht ins Dunkel der Ermittlungen zu bringen. Zu weiteren Details äußerte sich die Polizei aber nicht.
Viele Fragen noch offen
Rechtsmediziner konnten zumindest eine davon bereits beantworten: Im Koffer lag eine tote Frau. Das habe die Obduktion ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Aber das Alter, die Todesursache und wann die Frau ums Leben kam - all das bleibt noch ein Rätsel. „Wir wissen bislang noch nicht, um wen es sich bei der Toten handelt“, sagte Michael Schaal, Sprecher der Polizei in Reutlingen. Auch die Todesursache sei noch unbekannt. „Und wir können außerdem nicht sagen, wie lange der Koffer in dem Bach gelegen hat.“