Der beliebte Sportmoderator Ulli Potofski ist vor gut zehn Tagen gestorben. Bis zu seinem Tod hatte er gehofft, durch eine Knochenmarkspende gerettet werden zu können. Ein Spender war bereits gefunden. Seine Lebensgefährtin erzählte jetzt dem Magazin BUNTE von dem tragischen Tod des legendären Reporters, der am Ende seines Lebens völlig mittellos war.
Ulli Potofski war an Leukämie erkrankt. Er wusste noch nicht lange davon. Im Frühjahr habe er sich schwach gefühlt und plötzlich an Gewicht verloren, sagte seine Lebenspartnerin (60) der BUNTE. „Ich bat ihn, zum Arzt zu gehen. Aber er wollte zunächst nicht.“ Eine Krankenversicherung habe der Moderator nicht mehr gehabt, seine Karte war gesperrt wegen Schulden in fünfstelliger Höhe bei der Krankenkasse. Als er dann Mitte Mai bei einer befreundeten Ärztin einen Bluttest macht, wird klar: Es ist Blutkrebs.
Er kommt ins Krankenhaus in Krefeld, zur Chemotherapie. „Früher war ich eine Sonne. Heute bin ich nur noch eine 20-Watt-Birne“, sagt er seiner Lebensgefährtin an seinem 73. Geburtstag am 7. Juli, wie sie erzählt. Eine Woche danach darf er das Krankenhaus verlassen, Ende Juli liegt er wieder im Krankenbett in der Klinik. Wenige Tage später ist Ulli Potofski tot.
Ein Knochenmarkspender für Ulli Potofski war schon gefunden
Nadja Bogdanovic erzählt, dass sie ihn an seinem Todestag, am 2. August, dreimal besucht habe. Am Abend habe er sie weggeschickt, „ich solle gehen, ich bräuchte doch auch den Schlaf“. Potofski schreibt ihr später noch eine Nachricht, „Fieber unverändert!“ – es ist seine letzte. „Kurz nach Mitternacht rief mich ein Mitarbeiter der Klinik an und sagte, dass Ulli vor zwei Stunden verstorben sei“, berichtet Nadja Bogdanovic der BUNTE.
Hätte Ulli Potofski den Kampf gegen den Blutkrebs gewinnen können? Ende Juli hatte ihn die Knochenmarkspenderdatei informiert, dass ein Spender für ihn gefunden worden sei, sagte seine Lebensgefährtin. Die möglicherweise lebensrettende Transplantation war eigentlich für den 1. August vorgesehen. Doch sie musste verschoben werden, weil der Spender in Urlaub war.
Kein Geld da für die Beerdigung von Ulli Potofski
Der erfolgreiche Sportreporter starb verarmt. „Ulli hatte schon kein Geld mehr, als er vor elf Jahren bei mir eingezogen ist“, sagt seine Lebensgefährtin im Interview mit der Illustrierten. Auch für die Beerdigung liegt nichts auf der hohen Kante. Und weder Nadja Bogdanovic noch Potofskis Ehefrau Monika, von der er seit 29 Jahren getrennt ist, fühlen sich offenbar in der Lage, so schreibt BUNTE, die Kosten für Grab und Beerdigung zu tragen. Die eine ist arbeitslos, die andere lebt von Bürgergeld.
