Studie beweist: Geht Mama arbeiten, sind ihre Kinder besser in der Schule

Oftmals ist es das private Umfeld oder die Gesellschaft, die berufstätigen Mütter ein schlechtes Gewissen einredet. Dass dies völlig unbegründet ist, haben mehrere Studien ergeben.

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Kinder von berufstätigen Müttern sind besser in der Schule, ergab eine Studie.
Kinder von berufstätigen Müttern sind besser in der Schule, ergab eine Studie.Westend61/Imago

Frauen, die arbeiten gehen und ihre Kinder erziehen, leisten zwei super Jobs. Sie gehen ihrer beruflichen Karriere nach und danach schmeißen sie Haushalt und Familie. Immer mit dem Ziel, ein Vorbild für ihre Kinder zu sein. Doch es erfordert eine Menge Disziplin, das beides unter einen Hut zu bekommen. Nicht wenige Mamas leiden unter einem schlechten Gewissen, wenn sie arbeiten gehen.

Dabei sind es in den seltensten Fällen tatsächlich die Kinder, die ihren berufstätigen Müttern Vorwürfe machen. Oftmals ist es das private Umfeld oder die Gesellschaft, die berufstätigen Mütter ein schlechtes Gewissen einredet. Dass dies völlig unbegründet ist, haben mehrere Studien ergeben. Es hat sogar einen positiven Einfluss auf Kinder, wenn die Mutter arbeitet.

Wenn Mama arbeitet, profitieren die Kinder

Oftmals ist es gar keine Frage des Wollens, sondern des Müssens, dass Mamas arbeiten gehen. Nicht nur die Selbstverwirklichung oder Karriereplanung spielen da eine Rolle. Es ist schlichtweg das Geld, das Frauen zwingt, neben Familie und Haushalt arbeiten zu gehen. Doch dass das einen positiven Einfluss auf die Kinder haben kann, hat eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS, veröffentlicht 2015) ergeben.

In ihrer Untersuchung „Wie viel Mutter braucht das Kind?“ hat sie zusammengefasst, welche Auswirkungen die Berufstätigkeit der Mutter auf das Wohlergehen der Kinder hat.

Diese belegt, dass die Leistungsbereitschaft der Mütter sogar einen sehr positiven Einfluss auf die schulische Leistung, das Selbstvertrauen und die Arbeitsmotivation von Kindern und Jugendlichen hat. Zudem besuchen Kinder von berufstätigen Müttern häufiger Gymnasien. Und auch Haupt- und Realschüler sind in ihrer Einstellung zum Berufsalltag realistischer und ihnen fällt es oft leichter, sich für eine Ausbildung zu entscheiden.

Kinder arbeitender Mütter besuchen häufiger Gymnasien

Mehr noch: Ob ein Kind eine spezielle Gymnasialklasse für begabte Kinder oder eine Regelklasse besuchte, hing eher vom Berufsstatus der Mutter ab als vom väterlichen Beruf oder dessen Bildung. Berufstätige Mütter unterscheiden sich von nicht erwerbstätigen in Bezug auf ihre Leistungsmotivation, auf die Übernahme von Verantwortung und das Gelingen von Teamarbeit.

Eine Auswertung der Pisa-Daten ergab zudem, dass die Gymnasialquote der Kinder aus allen Schichten höher ist, wenn die Mutter arbeiten geht.

Und nicht nur das! Grundsätzlich fassen Kinder die Erwerbstätigkeit ihrer Mütter positiv auf. Also gibt es gar keinen Grund für ein schlechtes Gewissen. Experten raten Mamas und auch Papas ab, ihre negativen Gedanken und Schuldgefühle mit ihren Kindern zu teilen. Die negative Einstellung könnte sich sonst auf das Kind übertragen.

Entscheidend ist auch, dass alle Personen, die mit Kindern in Berührung kommen, ein positives und realistisches Bild der Arbeitswelt vermitteln. Ansonsten leidet das Kind eher unter der Erwerbstätigkeit der Eltern, weil es damit etwas Negatives verbindet. Die richtige Balance zwischen Beruf und gemeinsamer Zeit mit der Familie ist dabei ein entscheidender Faktor.

Wenn Mama arbeitet, muss eine Betreuung her. Die Studie ergab auch, dass Kinder von Kindergärten oder Tagesmüttern profitieren. „Eine sichere Mutter-Kind-Beziehung wird durch einen Krippen- und Kindergartenbesuch nicht beeinträchtigt“, heißt es in dem Papier der KAS. Ein guter Kindergarten bietet Raum für viele Lernerfahrungen und die Entwicklung sozialer Kompetenzen.

Die Analyse umfangreicher internationaler Datensätze zeigte, dass Kinder von einer frühen institutionellen Betreuung profitieren – in Deutschland besonders jene aus bildungsfernen Haushalten.