Weil er unter starken Magenschmerzen litt, ließ sich ein Urlauber aus dem US-Bundesstaat Alabama in einem Krankenhaus in Florida untersuchen. Dort diagnostizierten die Ärzte eine stark entzündete Milz. William Bryan starb bei der folgenden Notoperation. Der schockierende Grund: Der Chirurg hatte versehentlich das falsche Organ herausgeschnitten - die völlig gesunde Leber.
Als Bryans Schmerzen auf der linken Seite seines Bauches immer akuter wurden, brachte ihn seine Ehefrau Beverly in das Ascension Sacred Heart Emerald Coast Hospital in der Nähe von Pensacola. Dort ergaben Tests laut der Anwaltskanzlei Zarzaur Law P.A. auf Facebook, dass der Patient „eine Abnormalität der Milz“ aufwies. Der Chirurg Dr. Thomas Shaknovsky habe den 70-Jährigen dann überzeugt, dass ein sofortiger Eingriff notwendig sei, „weil er sonst schwerwiegende Komplikationen erleiden könnte“.
Laut der Anwälte habe Dr. Shaknovsky dann durch einen laparoskopischen Eingriff, bei dem er mithilfe eines optischen Instrumentes in die Bauchhöhle vordrang, statt der Milz die Leber herausgeschnitten: „Das hat zu einer sofortigen, schweren inneren Blutung und zum Tod des Patienten geführt.“

Der Arzt wollte seinen Fehler vertuschen
Der Chirurg habe dann laut der Anwälte seinen Fehler vertuschen wollen und vor der Witwe Beverly Bryan behauptet, „dass die Milz derart entzündet war, dass sie vier Mal so groß wie normal“ gewesen sei. Dazu sei sie auch auf die gegenüberliegende, rechte obere Seite des Bauchraums „gewandert“.
Die weitaus kleinere und bis zu 2 Pfund leichtere Milz befindet sich normalerweise auf der oberen linken Seite neben dem Magen. Erst durch eine Autopsie wurde Dr. Shaknovskys Ärzte-Pfusch offengelegt. Hinzu kam auch der Grund, warum der Tote Magenschmerzen verspürt hatte: Es war eine kleine Zyste auf der Milz, die nicht lebensbedrohlich gewesen wäre.
Beverly Bryans Anwälte bereiten eine Schadensersatzklage gegen das Krankenhaus und Dr. Shaknovsky vor. Laut Zarzaur Law habe der Mediziner bereits „im letzten Jahr auf der falschen Seite operiert“ und dabei „einen Teil der Bauchspeicheldrüse statt der Nebenniere des Patienten entfernt“. In diesem Fall sei es zu einer außergerichtlichen Einigung gekommen. Dennoch habe das Krankenhaus ihn weiterbeschäftigt.
Die Witwe strebt eine Zivilklage vor Gericht an. Außer Schadensersatz wegen grober Fahrlässigkeit in (noch nicht feststehender) Millionenhöhe will sie sicherstellen, dass der „inkompetente Arzt“ nie wieder praktizieren darf: „Mein Ehemann ist hilflos durch einen drastischen Fehler auf Dr. Shaknovskys OP-Tisch gestorben. Ich verlange Gerechtigkeit!“ ■