Blutiges Gelage

So brutal feierten die Wikinger früher Weihnachten

Die Wikinger feierten im Winter Feste mit Tieropfern, wobei sie Blut an Wände und auf Gäste spritzten. Eine Forscherin beschreibt, was sonst noch geschah.

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Teilnehmer am schottischen Wikingerfest Up Helly Aa im Hafen von Lerwick, der größten Stadt auf den schottischen Shetlandinseln.
Teilnehmer am schottischen Wikingerfest Up Helly Aa im Hafen von Lerwick, der größten Stadt auf den schottischen Shetlandinseln.Jane Barlow/PA

Ein besinnliches Zusammenkommen mit der Familie? Bei den Wikingern sah das Weihnachtsfest damals ganz anders aus. Eine Professorin der norwegischen Universität Agder erzählt, wie es damals wirklich zuging: blutig, feuchtfröhlich und von Besinnlichkeit keine Spur!

Bei den Wikingern ging es Weihnachten ziemlich brutal zu

Einen Weihnachtsbaum, Bescherung und Einkehr gab es damals zu Wikingerzeiten wohl nicht. Wie die norwegische Universität Agder (UiA) mitteilte, gehörten Blut, Opfergaben und Saufgelage zu den Festlichkeiten der Wikinger dazu, ehe die Christianisierung Norwegens den brutalsten Bestandteilen von Festen dieser Art ein Ende bereitete.

„Die Opferzeremonien und Gemeinschaftsfeste mit reichlich Essen und Trinken waren die wichtigsten Aspekte der Festlichkeiten der Wikinger“, berichtete die UiA-Professorin Helje Kringlebotn Sødal. Kindertauglich waren diese Feste im Gegensatz zum modernen Weihnachten demnach ganz und gar nicht. Weihnachtsgeschenke wie heute habe es nicht gegeben, auch an Gemütlichkeit habe es gefehlt.

Laut Professorin Helje Kringlebotn Sødal ging es bei den Wikingern zu Weihnachten ganz schön wild zu.
Laut Professorin Helje Kringlebotn Sødal ging es bei den Wikingern zu Weihnachten ganz schön wild zu.UiA/dpa

Wikinger huldigten ihren Göttern zu Weihnachten mit Tieropfern

Wer jemandem in Norwegen wie in Dänemark und Schweden heute „Frohe Weihnachten“ wünscht, der sagt „God jul“. Der Begriff „jul“ kommt dabei nach UiA-Angaben vom altnordischen „jól“, einer winterlichen Opferzeremonie, die zwischen der Wintersonnenwende im Dezember und Mitte Januar gefeiert wurde. Die Wikinger tranken dabei zu Ehren der Götter und huldigten ihnen mit Tieropfern. Opferblut wurde bei den Zeremonien an Wände, auf Statuen und die Feiergäste gespritzt.

Getrunken und gegessen wurden dabei geweihtes Bier und Fleisch, wie Kringlebotn Sødal in einer Mitteilung ihrer Universität zitiert wurde. Ansonsten sei „jól“ ein Fest im eigenen Zuhause und im erweiterten Familienkreis gewesen. Es sei auch dort viel angestoßen und getrunken worden. Ein bisschen was haben wir heute also doch mit den Wikingern gemein. ■