Genug von der Dunkelheit

Kürzester Tag des Jahres: Wintersonnenwende lässt Tage wieder länger werden

Mit der Wintersonnenwende kommt der Winter auf den astronomischen Höhepunkt. Ab Freitag werden die Tage endlich wieder länger.

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Auf die Wintersonnenwende kann man sich freuen.
Auf die Wintersonnenwende kann man sich freuen.Pond 5 Images/Imago

Na, haben Sie auch schon genug von der Dunkelheit? Verständlich, denn zusätzlich zu dem kalten und grauen Regenwetter wurden die Tage in den letzten Monaten schließlich immer kürzer. Doch die Rettung naht! Die Wintersonnenwende bringt Besserung. Nach Freitag werden die Tage endlich wieder länger!

Doch wie kommt es eigentlich dazu? Ein kleiner Überblick über die Wintersonnenwende kann Ihnen dabei helfen, diesem jährlichen Ereignis mit mehr Freude entgegen zu sehen.

Wintersonnenwende ist der kürzeste Tag des Jahres

Die Wintersonnenwende, auch als Dezembersonnenwende bekannt, ist ein astronomisches Ereignis, das den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres markiert. Sie tritt in der Regel am 21. oder 22. Dezember auf der Nordhalbkugel und am 21. oder 22. Juni auf der Südhalbkugel auf. Die Sonnenwende tritt auf, wenn die Sonne ihren südlichsten Punkt am Himmel erreicht hat, was auf die Neigung der Erdachse und ihre Umlaufbahn um die Sonne zurückzuführen ist. Während der Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel ist die Nordpolregion von der Sonne weg geneigt, was weniger Sonnenlicht und kürzere Tage zur Folge hat.

Diese Zusammenhänge sind den Menschen schon seit Jahrtausenden bewusst, weshalb schon die Germanen und andere Stämme das Julfest rund um die Wintersonnenwende feierten, um die Rückkehr des Lichts und längere Tage zu begrüßen. Und obwohl Weihnachten primär ein christliches Fest zur Feier der Geburt Jesu Christi ist, fallen viele seiner Traditionen und Bräuche mit denen zusammen, die ursprünglich mit der Wintersonnenwende verbunden waren.

Wintersonnenwende wird weltweit gefeiert

In der Antike feierten die Römer die Saturnalien, ein Fest zu Ehren des Gottes Saturn. Dieses Fest war bekannt für seine Zeit der Freude und des Schenkens.

In einigen ostasiatischen Kulturen, wie in China, wird das Dongzhi-Fest um die Zeit der Wintersonnenwende gefeiert. Es ist ein Zeitpunkt für Familienzusammenkünfte und das Essen spezieller Speisen wie Tangyuan, die symbolisch für Zusammenhalt und Wohlstand stehen.

Im Iran und in einigen umliegenden Regionen wird Shab-e Yalda gefeiert, eine Nacht, die mit der längsten Nacht des Jahres zusammenfällt. Es ist eine Zeit, in der Familien zusammenkommen, um spezielle Nahrungsmittel zu essen und Gedichte zu lesen.

Menschen gehen zur Wintersonnenwende im australischen Hobart eisbaden.
Menschen gehen zur Wintersonnenwende im australischen Hobart eisbaden.Ethan James/AAP/Imago

Auf der Südhalbkugel fällt sie in den Juni

Auch in Australien wird die Wintersonnenwende gefeiert. Weil der Kontinent auf der Südhalbinsel liegt, fällt das Fest dort auf den 22. Juni - während in Schweden und anderen Ländern Nordeuropas Midsommar gefeiert wird. In australischen Städten wie Hobart auf der Insel Tasmanien, gehen viele Menschen dann im Juni zum Eisbaden.

Doch abgesehen von der Bedeutung für die kulturellen Bräuche spielt die Wintersonnenwende auch eine wichtige Rolle bei der Markierung der natürlichen Zyklen der Erde und wird in der Landwirtschaft, der Astronomie und der Umweltwissenschaft als wichtiger Zeitpunkt angesehen. Es gibt also viele Gründe sich auf diesen besonderen Tag im Kalender zu freuen!