Triumph für „Oppenheimer“ bei den Oscars: Das biografische Epos über den Erfinder der Atombombe hat den Preis für den besten Film sowie noch weitere sechs Trophäen abgeräumt. So gewann der „Oppenheimer“-Macher Christopher Nolan bei der 96. Oscar-Verleihung am Sonntag (Ortszeit) in Hollywood den Preis für die beste Regie. Der Ire Cillian Murphy, der den amerikanischen Physiker Robert Oppenheimer spielt, wurde als bester männlicher Hauptdarsteller geehrt.
Sandra Hüller: Kein Oscar als beste Schauspielerin
Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller, die für ihre Hauptrolle in dem französischen Justizthriller „Anatomie eines Falls“ nominiert war, ging leer aus. In dieser Kategorie gewann die amerikanische Schauspielerin Emma Stone für ihre Darstellung in der skurrilen Frankenstein-Adaption „Poor Things“.
Hüller konnte sich aber darüber freuen, dass die britische Produktion „The Zone of Interest“, in der sie ebenfalls eine Hauptrolle spielt, den Oscar für den besten internationalen Film gewann. Die 45-Jährige stellt darin die Ehefrau des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß dar.

- Bester Film: „Oppenheimer“
- Beste Regie: Christopher Nolan („Oppenheimer“)
- Beste Hauptdarstellerin: Emma Stone („Poor Things“)
- Bester Hauptdarsteller: Cillian Murphy („Oppenheimer“)
- Beste Nebendarstellerin: Da’Vine Joy Randolph („The Holdovers“)
- Bester Nebendarsteller: Robert Downey Jr. („Oppenheimer“)
- Bester internationaler Film: „The Zone of Interest“
- Beste Kamera: „Oppenheimer“
- Bestes Originaldrehbuch: „Anatomie eines Falls“
- Bestes adaptiertes Drehbuch: „American Fiction“
- Bester Ton: „The Zone of Interest“
- Bester Schnitt: „Oppenheimer“
- Beste Filmmusik: „Oppenheimer“ (Ludwig Göransson)
- Bester Filmsong: „What Was I Made For?“ aus „Barbie“ (Billie Eilish und Finneas O’Connell)
- Bestes Szenenbild: „Poor Things“
- Beste Kostüme: „Poor Things“
- Bestes Make-up und beste Frisuren: „Poor Things“
- Beste visuelle Effekte: „Godzilla Minus One“
- Bester Kurzfilm: „Ich sehe was, was du nicht siehst“ (Originaltitel: „The Wonderful Story of Henry Sugar“)
- Bester Dokumentarfilm: „20 Tage in Mariupol“
- Bester Dokumentarkurzfilm: „The Last Repair Shop“
- Bester animierter Spielfilm: „Der Junge und der Reiher“
- Bester animierter Kurzfilm: „War is Over! Inspired by the Music of John & Yoko“
Flitzer-Zwischenfall bei Oscarverleihung
Ansonsten gab es noch einen gespielten Flitzer-Zwischenfall in Hollywood: Beim Preis fürs beste Kostümdesign ist Wrestling-Star John Cena in der Nacht zum Montag bei der Oscar-Gala nackt aufgetreten. „Kostüme sind sehr wichtig“, sagte der 46-Jährige trocken, als er sich den großen Umschlag vor den Schritt hielt und ansonsten nur Birkenstocks trug.
Der Hingucker-Auftritt in Zusammenarbeit mit Moderator Jimmy Kimmel, der ihm später flugs einen Umhang überwarf, erinnerte an einen Skandal vor 50 Jahren. 1974 rannte während einer Moderation von David Niven ein Flitzer über die Oscar-Bühne. Das TV-Publikum im 70er-Jahre-Amerika war überrascht, viele waren schockiert, dass so etwas passieren kann.

Al Pacinos holprige Oscar-Verkündung
Und noch einen Aufreger gab es in Hollywood. Al Pacino hat mit einer holprigen Preis-Verkündung für Irritation und Gelächter bei der Oscar-Gala gesorgt. Anstatt die zehn als „Bester Film“ nominierten Werke aufzulisten und anschließend den Gewinner der wichtigsten Kategorie des Abends feierlich zu verkünden, sagte der Star aus dem Klassiker „Der Pate“ den Siegerfilm sehr knapp und auf ungelenke Weise an.
„Nun, dies ist der Zeitpunkt für die letzte Auszeichnung des Abends“, sagte der 83-Jährige in der Nacht zu Montag. „Und es ist mir eine Ehre, ihn zu überreichen. Zehn wunderbare Filme wurden nominiert, aber nur einer wird den Preis für den besten Film erhalten. Und dafür muss ich an den Umschlag gehen.“ Im Publikum regte sich Gelächter, als er weiter kommentierte: „Und das werde ich tun. Da kommt er. Und meine Augen sehen ‚Oppenheimer‘.“ An diesem Punkt setzte Musik ein und die Menge jubelte. ■