In den frühen Morgenstunden des 29. Mai 2024 ist Scott Habermehl in Albuquerque (US-Bundesstaat New Mexico) mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit. Plötzlich wird er von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Nun kam ans Licht: Es handelte sich nicht um einen Unfall, sondern um die absichtliche Tat dreier Jungen im Alter von elf, 15 und 17 Jahren. Überführt wurden sie durch ihr eigenes Handyvideo. Mit „Ramm ihn einfach, Bruder“ fordert einer der Teenager den Lenker zur brutalen Tat auf.
Die Polizei nahm den mutmaßlichen Fahrer sowie zwei Beifahrer unter Mordverdacht fest. Besonders schockierend: Die drei Jungen lieferten sich mit einem selbst aufgenommenen Handyvideo selbst ans Messer. Laut den Behörden in Albuquerque wurde der 63-jährige Scott Habermehl um 4.40 Uhr morgens von dem Fahrzeug erfasst. Zwar konnten die Ermittler das Auto ausfindig machen – es war zuvor als gestohlen gemeldet worden –, doch die Identität des Fahrers blieb zunächst unklar.

Erst im Februar 2025 erhielt die Polizei einen anonymen Hinweis: Ein auf Instagram verbreitetes Handyvideo zeigte den tödlichen Vorfall – aufgenommen aus dem Inneren des Tatfahrzeugs. Laut einer Pressemitteilung ist in dem Clip zu sehen, wie Habermehl gezielt auf dem Fahrradstreifen von dem Auto erfasst wurde.
Teenager fuhren Fahrradfahrer absichtlich tot
Das vom Albuquerque Journal veröffentlichte Video zeigt nicht nur die Tat, sondern auch eine verstörende Unterhaltung im Auto. Eine Stimme vom Rücksitz fordert den Fahrer auf: „Ramm ihn einfach, Bruder.“ Daraufhin fragt dieser: „Du meinst, ihn rammen?“ Die Antwort des Mitfahrers: „Ja, ramm ihn einfach.“
Währenddessen hielt der Mitfahrer die Kamera drauf und filmte, wie der Beifahrer mit einer Pistole herumfuchtelte, lachte und sich duckte, als das Auto nach rechts zog. Durch die Wucht des Aufpralls wurden sowohl das Opfer als auch sein Fahrrad gegen die Beifahrerseite des Wagens geschleudert.

Die Ermittler der Mordkommission konnten den Besitzer des Instagram-Accounts identifizieren, auf dem das Video veröffentlicht wurde. Dabei soll es sich um den elfjährigen Jungen handeln, der derzeit in der Obhut des Kinder- und Jugendamtes ist. Wie der Sender KOB4 berichtet, war er trotz seines jungen Alters bereits mehrfach polizeilich bekannt – unter anderem wegen Einbruchs und Schusswaffengebrauchs.
Kurz darauf nahmen die Ermittler den mutmaßlichen Fahrer, Jonathan O., fest. Nach einer dreitägigen Fahndung wurde schließlich auch der mittlerweile 16-jährige William G. verhaftet, der auf dem Rücksitz gesessen haben soll.
Allen dreien werden Mord, Verschwörung zum Mord, Fahrerflucht nach einem tödlichen Unfall sowie illegaler Waffenbesitz zur Last gelegt. Nach den Gesetzen von New Mexico kann der elfjährige Tatverdächtige zwar wegen Mordes angeklagt werden, aufgrund seines Alters jedoch keine Jugendstrafe erhalten. Der Fahrer hingegen muss sich vor einem Jugendgericht verantworten und könnte im Falle einer Verurteilung eine Jugendhaftstrafe von bis zu acht Jahren erhalten. ■