Ex-Frau des „Monsters der Ardennen“

Monique Olivier war an drei weiteren Morden an jungen Frauen beteiligt

In Nanterre bei Paris beginnt ein neuer Prozess gegen Monique Olivier mit ihrem Geständnis. Sie gab die Beteiligung an drei weiteren Morde an jungen Frauen und Mädchen zu.

Teilen
Monique Olivier, Ex-Frau des Serienmörders Michel Fourniret, im Gerichtssaal des Landgerichts Nanterre.
Monique Olivier, Ex-Frau des Serienmörders Michel Fourniret, im Gerichtssaal des Landgerichts Nanterre.Miguel Medina/AFP/dpa

Die Ex-Frau des französischen Serienmörders Michel Fourniret hat vor Gericht ihre Beteiligung am Verschwinden und Tod von zwei jungen Frauen und einem Mädchen eingeräumt. „Ich gestehe alle drei Fälle, die mir vorgeworfen werden“, sagte Monique Olivier am Mittwoch in Nanterre bei Paris, wie die Zeitung „Le Parisien“ aus dem Gerichtssaal berichtete.

Der Gerichtspräsident benannte daraufhin noch einmal namentlich die drei Opfer und die Tatvorwürfe. „Ja“, bestätigte die 75-jährige Angeklagte. Die 18 und 20 Jahre alten Frauen verschwanden 1988 und 1990, das neunjährige Mädchen 2003.

Als „Monster der Ardennen“ machte der französische Serienmörder Michel Fourniret Schlagzeilen. Jetzt musste sich seine Ex-Frau sich für die Beteiligung am Verschwinden und Tod von zwei weiteren jungen Frauen und einem Mädchen vor Gericht verantworten. Der berüchtigte Serienmörder starb 2021 im Gefängnis.

Fourniret hatte sieben junge Mädchen und Frauen in Frankreich und Belgien entführt, vergewaltigt und ermordet. Seine Frau half ihm dabei. Doch die Ermittler gehen davon aus, dass die Zahl seiner Opfer noch deutlich höher ist.

Den Mord an einer Neunjährigen hatte Fourniret 2020 gestanden

In dem jetzt unter großem Medieninteresse gestarteten Prozess wird der heute 75-Jährigen Olivier die Beteiligung an drei weiteren Fällen angelastet, für die die Justiz das Paar verantwortlich hält. Die 18 und 20 Jahre alten Frauen verschwanden 1988 und 1990, ein neunjährige Mädchen 2003. Den Mord an der Neunjährigen hatte Fourniret 2020 gestanden. Er sagte demnach, sich an Details der Tat nicht mehr erinnern zu können - auch nicht daran, wo die Leiche begraben sei. Mehrere Suchaktionen blieben erfolglos.

„Ich bedauere alles, was passiert ist. All dies anzuhören, dass...“, sagte Monique Olivier nach dem Vortrag der Anschuldigungen durch den Gerichtspräsidenten, ohne ihren Satz zu beenden. Als der Gerichtspräsident Experten mit der Einschätzung zitierte, die Beteiligung an den Verbrechen habe ihr Spaß gemacht und sie haben einen Hang zur Manipulation gehabt, schüttelte die Angeklagte nur den Kopf. „Ich bedauere alles, was passiert ist“, sagte Monique Olivier zu Prozessbeginn.

Elf Morde: Sie gelten als mörderischstes Paar der französischen Rechtsgeschichte

Bei den jetzt angeklagten Fällen handelt es sich um den mutmaßlich dritten, siebten sowie elften und letzten Mord von Fourniret und seiner Frau. Sie gelten damit als das mörderischste Paar der französischen Rechtsgeschichte. Getrennt haben sie sich erst im Gefängnis.

Die Fälle kamen nach Ermittlungen einer „Cold Case“-Einheit für lange zurückliegende Verbrechen zur Anklage.

Die ungeheuerliche Mordserie von Fourniret wurde bekannt, als dieser im Juni 2003 in Belgien festgenommen wurde, nachdem er versucht hatte, ein 13-jähriges Mädchen zu entführen. Fourniret war in den 80er-Jahren in Frankreich wegen Vergewaltigung minderjähriger Mädchen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, kam aber nach zwei Jahren Gefängnis wieder frei. Der Prozess gegen Monique Olivier soll rund drei Wochen dauern.

Über das berüchtigte Serienkiller-Paar gibt es unter anderem eine Doku-Serie auf Netflix.