„Ich werde sterben!“ Er war in einem Albtraum gefangen, aus dem er nicht aufwachen konnte. Sam Dutchers Wagen hatte sich selbstständig gemacht und raste mit über 190 Sachen über den Highway. Der 18-Jährige hatte keine Möglichkeit, den Wagen zu stoppen und das Ende der Straße rauschte immer näher heran. Bis ihm (s)ein Schutzengel in der Uniform eines Polizisten in letzter Minute rettete.
Dutcher hatte sich auf der ländlichen Highway 17 auf dem Nachhauseweg in der Nähe von Fargo (US-Bundesstaat North Dakota) befunden. Plötzlich nahm sein Honda Pilot Baujahr 2022 selbstständig Geschwindigkeit auf. Der junge Fahrer konnte den SUV nicht abstoppen. Die Bremsen funktionierten nicht – ebenso wenig der elektronische Start-Stopp-Knopf für den Motor, die automatische Schaltung oder selbst die Handbremse.
Der Highschool-Schüler rief gegen 20.10 Uhr panisch den Polizeinotruf an: „Ich glaube nicht, dass mein Wagen stoppen wird. Ich kann nichts machen!“ Während der Notrufbeamten Zach Johnson versuchte, den Teenager zu beruhigen und ihn auf möglichst verkehrsfreie Highways in den Nachbar-Bundesstaat Minnesota zu leiten, raste der Streifenpolizist Zach Gruver los und holte den „Amok-Wagen“ nach wenigen Minuten ein.
Ramm-Manöver rettete Teenager das Leben
Beim Interview mit „Good Morning America“ verriet Gruver: „Sam hatte ursprünglich angegeben, dass er mit 150 km/h unterwegs sei. Doch als ich an ihr herankam, fuhr er bereits 181 km/h und beschleunigte weiter.“ Das größte Problem war die Zeit. Denn der Highway endet in der Kleinstad Hitterdal (Bundesstaat Minnesota), wo er zur Landstraße wird und dann in einer Sackgasse endet. Gruver sah nur eine Wahl.
Er fuhr mit seinen Streifenwagen in Höchstgeschwindigkeit vor den Honda, während Johnson Dutcher aufforderte: „Ramm den Streifenwagen“. Das tat der 18-Jährige, bis er an der Stoßstange von Gruver „klebte“, der seine Geschwindigkeit immer weiter verringerte. Das waghalsige Manöver funktioniere, beide Wagen kamen kurz nach dem Ortsschild von Hitterdal zum stehen. Der junge Fahrer blieb ebenso wie der mutige Cop unverletzt.
Dutchers Mutter Catherine bedankte sich persönlich bei Gruver: „Dieser Mann hat sein Leben riskiert, um das Leben meines Kindes zu retten. Er wird für immer meine Dankbarkeit besitzen.“ Weniger dankbar ist sie auf den Honda, den sie zurück zum Händler abschleppen ließ. Der Hersteller kann mit einer Klage der Dutchers rechnen. ■