Polizei: eine Beziehungstat

Schülerin (18) in Baden-Württemberg getötet – Tatverdächtiger (18) gefasst

In einer Schule in St. Leon-Rot (Baden-Württemberg) ist eine Schülerin getötet worden. Ein tatverdächtiger Schüler wurde festgenommen.

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St. Leon-Rot: Spezialeinsatzkräfte der Polizei sind an der Schule im Einsatz.
St. Leon-Rot: Spezialeinsatzkräfte der Polizei sind an der Schule im Einsatz.René Priebe/dpa

Entwarnung in St. Leon-Rot: Nach dem gewaltsamen Tod einer Schülerin an einer Schule nahe Heidelberg ist der mutmaßliche Täter gefasst worden. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Der 18-Jährige soll zuvor eine gleichaltrige Schülerin an dem Gymnasium getötet und dann mit seinem Auto die Flucht ergriffen haben. Er sei etwa zweieinhalb Stunden nach der Tat von Polizisten festgenommen worden. Unklar ist aber, wie der 18-Jährige in dieser Zeitspannen eine Strecke von 376 Kilometern fahren konnte. Für diese Strecke braucht man normalerweise knapp vier Stunden.

Nach der Gewalttat an einer Schule in St. Leon-Rot bei Heidelberg ist der mutmaßliche Täter mit seinem Auto bei Seesen/Niedersachsen, 376 Kilometer vom Tatort entfernt, in den Gegenverkehr geraten. Er wurde bei einem Unfall verletzt und festgenommen.
Nach der Gewalttat an einer Schule in St. Leon-Rot bei Heidelberg ist der mutmaßliche Täter mit seinem Auto bei Seesen/Niedersachsen, 376 Kilometer vom Tatort entfernt, in den Gegenverkehr geraten. Er wurde bei einem Unfall verletzt und festgenommen.Martin Dziadek/-/dpa

Der Tatverdächtige ist bei der Polizei kein Unbekannter. Bereits im November 2023 habe die Schülerin Strafanzeige gegen ihn wegen körperlicher Gewalt gestellt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Abgesehen davon sei der Verdächtige strafrechtlich bislang nicht in Erscheinung getreten.

Die Polizei geht bislang von einer Beziehungstat aus, nennt aber keine weiteren Einzelheiten. Auch weitere Details zum Opfer oder zum mutmaßlichen Täter sind noch nicht bekannt.

Die Schülerin verstarb noch am Tatort - die Reanimation blieb erfolglos

Nach der Tat war nach Polizeiangaben noch versucht worden, die Schülerin in der Schule zu reanimieren - erfolglos. Die Schule wurde evakuiert, zahlreiche Schülerinnen und Schüler wurden an einer Sammelstelle betreut oder von den Eltern abgeholt. Schwer bewaffnete Polizisten hatten nach der Tat die Schule durchsucht. Rettungskräfte sowie ein Hubschrauber waren im Einsatz, auch Notfallseelsorger und zwischen 15 und 20 Polizeifahrzeuge, die Kriminalpolizei und die Feuerwehr wurden nach dem Alarm an den Ort der Schule gezogen.

Die Tat erinnert an eine andere Gewalttat im vergangenen November in Offenburg. Damals hatte ein 15 Jahre alter Schüler einen Gleichaltrigen in einer sonderpädagogischen Schule erschossen. Der Angriff des Deutschen hatte sich nach Polizeiangaben in der 9. Klasse des Tatverdächtigen abgespielt. Der 15-jährige Schüler war demnach in sein Klassenzimmer gekommen und hatte seinem Mitschüler mit einer Handfeuerwaffe in den Hinterkopf geschossen.