Der Frontmann der Band Die Prinzen hat in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern eine Lesung geplant. Im Vorfeld ist der 57-jährige Musiker schwer bedroht worden. Die Veranstaltung drohte zu scheitern. Doch Krumbiegel will sich davon nicht einschüchtern lassen.
„Über die sozialen Medien erreichten uns böse Kommentare, die gegen Sebastian gerichtet waren. Es sollte wohl auch eine Demonstration vor unserem Haus geben“, sagte die Veranstalterin Susanne Putzar-Vandamme vom Aktivzentrum Boddenhus in Greifswald der Deutschen Presse-Agentur.
Da an das Zentrum auch ein betreutes Wohnen angeschlossen ist, wollte die Geschäftsführung die für Freitag (17. November) geplante Veranstaltung absagen. „Wir haben ja auch eine Fürsorgepflicht für die Bewohner.“
Sebastian Krumbiegel: „Lasse mich nicht in die Flucht treiben!“
Doch davon wollte Sebastian Krumbiegel nichts wissen. Er wolle sich nicht „von irgendeinem Mob“ vorschreiben lassen, wann und wo er auftrete, sagte der aus Leipzig stammende Sänger. „Für mich war es wichtig, mich nicht in die Flucht treiben zu lassen.“
Er habe schon in der Vergangenheit immer wieder Drohungen bekommen, sagte Krumbiegel. „Jetzt stand aber zur Debatte, ob die Veranstaltung abgesagt werden muss. Das ist eine ganz neue Dimension.“
Offenbar ließen sich einige Leute tatsächlich von den Drohungen einschüchtern. Nachdem sie davon erfahren haben, haben einige ihre Tickets zurückgegeben, berichtet die Veranstalterin Susanne Putzar-Vandamme. Mittlerweile habe sich die Situation wieder beruhigt und die Lesung könne wie geplant stattfinden. Es werden auch wieder Karten für die Krumbiegel-Lesung verkauft.