Paracetamol ist ein beliebtes Schmerzmittel. Es gibt es rezeptfrei in jeder Apotheke. Bei richtiger Dosierung ist es gut verträglich, hat wenig Nebenwirkungen und ist für viele Deutsche neben Aspirin die erste Wahl bei Schmerzen oder Fieber. Und obwohl Paracetamol in fast jedem Medikamentenschränkchen zu finden ist, kennen viele nicht alle Nebenwirkungen des Medikaments. Forscher haben jetzt eine weitere Nebenwirkung entdeckt.
Paracetamol wird der Gruppe der Nichtopioid-Analgetika zugeordnet. Es ist also ein Schmerzmittel (Analgetika), welches aus chemischer Sicht nicht zu den Opioiden gehört. Opioide sind Substanzen, die zur Behandlung sehr starker Schmerzen (bspw. Tumorschmerzen) eingesetzt werden. Paracetamol hat anders als Ibuprofen keine entzündungshemmende Wirkung.
Welche Nebenwirkungen hat Paracetamol?
Wenn Sie zu viel Paracetamol einnehmen, an einer Lebererkrankung leiden oder Medikamente nehmen, die den Abbau von Paracetamol verlangsamen, können Leberschäden die Folge sein. Ferner können Atemnot, Übelkeit, blasser Haut, Appetitlosigkeit oder Hautausschlag auftreten. Auch allergische Reaktionen sind nicht ausgeschlossen. Sollte dies der Fall sein, müssen Sie dringend einen Arzt aufsuchen.
So wenden Sie Paracetamol richtig an

Wenn Sie die Nebenwirkungen von Paracetamol minimieren wollen, sollten Sie auf eine richtige Dosierung und Anwendung achten. Das Schmerzmittel wird generell in Hinblick auf Körpergewicht und Alter unterschiedlich dosiert.
Eine Einzeldosis sollte zehn bis 15 Milligramm Paracetamol pro Kilogramm Körpergewicht betragen. Insgesamt sollten Erwachsene nicht mehr als 60 Milligramm pro Körpergewicht oder insgesamt maximal vier Gramm Paracetamol pro Tag einnehmen.
Laut des STADA Health Report 2023 sind viele Deutsche nicht mit den wichtigsten Eigenschaften des Medikaments vertraut. Dazu kommt, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) schreibt, dass Experten jetzt die metabolische Azidose als neue Nebenwirkung des Präparats gefunden haben.
Was ist eine metabolische Azidose?
Bei der metabolischen Azidose handelt es sich um eine Stoffwechselstörung. Unter dieser Störung versteht man eine Übersäuerung des Blutes. Im Körper wird durch eine Überdosierung also zu viel Säure gebildet oder zu wenig abgebaut.
- Übelkeit
- Erbrechen
- Müdigkeit
- schnellere/tiefere Atmung
Personen, die nach der Einnahme von Paracetamol diese Symptome feststellen, sollten sofort einen Arzt konsultieren und das Medikament gegebenenfalls absetzen. Eine Stoffwechselstörung kann grundsätzlich jeden bei einer Überdosierung betreffen, am häufigsten sind jedoch vermutlich Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen betroffen.
Das Bundesinstitut hat angekündigt, dass die Packungsbeilagen aller paracetamolhaltigen Medikamente entsprechend aktualisiert werden sollen, um mehr Klarheit über das Risiko zu bieten. Wie häufig diese Nebenwirkung auftritt, ist derzeit noch unklar. ■