Über ein weiteres schlechtes Jahr für die Haselnuss-Ernte wird in Italien geklagt. Einen Rückgang von 60 Prozent verzeichnete der Bauernverband des Landes. Schuld sei der Klimawandel. Die Ernte ist so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Und das hat womöglich auch Auswirkungen für Fans von Nutella, Nudossi und Co.
Haselnüsse sind eine der wichtigsten Zutaten für Brotaufstriche wie Nutella. Die Expertin Ursula Schockemöhle von der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft sagt: „Für die Industrie wird die Produktion von Haselnuss-Erzeugnissen auf alle Fälle teurer. Das wird sich voraussichtlich auch in den Verbraucherpreisen niederschlagen.“ Wir müssen uns also wohl darauf einstellen, dass wir fürs Glas Nutella im Supermarkt noch tiefer in die Tasche greifen müssen.
Preise für Haselnuss-Produkte werden weiter steigen
Dabei sind Haselnuss-Produkte nach einer Auswertung der Vergleichs-App Smhaggle in den letzten Jahren ohnehin schon deutlich teurer geworden: Für 450 Gramm Nutella müssen inzwischen 3,79 Euro gezahlt werden – 27 Prozent mehr als 2022. Erst im Mai stieg der Preis wieder um 30 Cent. Die Konkurrenz von Nusspli verteuerte sich sogar um 37 Prozent. Auch Nuss-Schokolade hat bereits Delikatessenpreise: Die Tafel Ritter Sport Vollnuss kostet derzeit 2,29 Euro – eine Steigerung um 65 Prozent.

Für die schlechte Haselnuss-Ernte in Italien machen Experten den Klimawandel verantwortlich: milde Winter, starker Regen im Frühling, Dürre im Sommer. Und dann ist da noch die Haselnusswanze, die der Nussfrucht zusetzt. Die Ernte fällt dadurch nicht nur geringer aus, sie ist vielerorts auch qualitativ schlechter. Im Piemont – der wichtigsten Anbauregion im Norden, wo auch der Nutella-Mutterkonzern Ferrero seinen Sitz hat – fallen Haselnüsse jetzt häufiger von den Sträuchern, noch bevor sie reif sind.
Die Deutschen sind die größten Nutella-Fans
Für Nutella ist die schlechte Ernte ein Problem. Pro Jahr stellt Ferrero von dem Nuss-Nougat-Aufstrich etwa 500.000 Tonnen her. Die Deutschen gehören zu den treuesten Kunden weltweit. Allerdings versorgt sich der Konzern (Jahresumsatz: 18 Milliarden Euro) längst auch außerhalb der Heimat mit Nüssen, vor allem in der Türkei, dem weltweit wichtigsten Produzenten. Nur ist auch dort die Ernte dieses Jahr schlechter ausgefallen, insbesondere wegen Frostschäden.


