Die Modekette Mango wirbt mit einer jungen Frau in bunter Kleidung für ihre neue Jugend-Kollektion „Sunset Dream“. Auf den ersten Blick ein ganz normales Bild – oder?
Auch wenn es nicht danach aussieht: Die neue Kampagne für Jugendmode der Marke Mango besteht fast ausschließlich aus KI-generierten Bildern. Die Models: KI. Der Hintergrund: KI. Nur von den Kleidungsstücken habe man echte Fotografien angefertigt, so die Modekette. Diese wurden dann von einer KI auf die Models gelegt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Mango auf KI setzt
„Diese Initiative spiegelt unser anhaltendes Engagement für Innovation und unsere Vorreiterrolle in der Modewelt wider“, sagt Jordi Alex, Chief Information Technology Officer bei Mango, in der Pressemitteilung. Künstliche Intelligenz sei eine technologische Revolution, die nicht nur die Fähigkeiten der Mitarbeiter erweitere, sondern auch deren Kreativität steigere. „Denn entweder wird uns die Technologie menschlicher machen oder nicht“, so Alex.
Es ist nicht das erste Mal, dass Mango mit einer Künstlichen Intelligenz experimentiert. In einer Pressemitteilung der spanischen Modekette heißt es, dass man bereits seit 2018 KI in verschiedenen Unternehmenszweigen nutze – zum Beispiel bei der Preisgestaltung.

„Schönheitschirurgen werden nicht arbeitslos“
Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken sind jedoch gespalten. „Bin gespannt, wie sich dieser ‚Perfektionismus‘ auf die Mädels und Jungs auswirkt! Ich denke, die Schönheitschirurgen werden definitiv nicht arbeitslos“, kommentiert eine Instagram-Userin unter einem Artikel, der die KI-Kampagne beleuchtet. „Selbst bei dem KI-generierten Bild sieht es danach aus, dass die Models einem bestimmten Schönheitsideal zu folgen haben. Wenn hier wenigstens mal die Realität von unterschiedlichen Körpern (auch inklusive Cellulite, Haaren unter der Achsel, Falten, usw.) mitgedacht werden würde, wäre das ja zumindest ein kleiner Trost …“, schreibt Influencerin Louisa Dellert dazu.
„Als Kunde ist mir das egal“
In einer Facebook-Gruppe, in der die neuesten KI-Technologien diskutiert werden, werden die Bilder zwar auch kritisch betrachtet, aber keineswegs nur negativ. „Als Kunde ist mir das ziemlich egal, ob das Kleidungsstück offline an einer (...) Modepuppe oder online an einem AI-Model dargestellt wird“, schreibt eine Userin. Für Verkäufer könnten so aber Zeit und Kosten gespart werden, was ein ganz normaler Entwicklungsprozess sei, wenn neue technische Möglichkeiten entstehen.
Aber: „Mir stellt sich die Frage, ob unser Gehirn gut genug ist, um die Fälschung zu erkennen“, erwidert ein Nutzer. Und eine andere Facebook-Userin hofft sogar, dass die KI sich noch schneller entwickelt, „dass man das Ergebnis dann mal irgendwann individuell anzeigen lassen kann“. Dann könne man endlich sehen, wie ein Kleidungsstück an einer Person mit den eigenen Körpermaßen aussehen würde. ■
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