Ein Vierteljahrhundert nach seiner Tat ist ein verurteilter Mörder im US-Bundesstaat Florida per Giftspritze hingerichtet worden. Seine Anwälte hatten laut dem Sender Foxnews noch versucht, die Exekution per Giftspritze zu verhindern, weil der Verurteilte „krankhaft fettleibig“ sei und dadurch durch eine für seinen Körper zu geringe Dosis eventuell starke Schmerzen erleiden könnte.
Der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates hatte die Einwände der Anwälte gegen die Giftspritze zurückgewiesen. Der 48-jährige Michael Tanzi wurde am Dienstag um 18 Uhr (Ortszeit) in einem Gefängnis in der Stadt Raiford wegen der Ermordung einer Frau im Jahr 2000 hingerichtet, wie die Gefängnisbehörde mitteilte.
Der Hingerichtete hatte zugegeben, Janet Acosta, eine Angestellte der Zeitung „Miami Herald“ im Jahr 2000 in ihrer Mittagspause entführt und vergewaltigt zu haben. Dann hatte er die junge Frau erwürgt und ihre Leiche entsorgt. Einige Monate zuvor hatte er bei Boston im Bundesstaates Massachusetts eine Frau erstochen. Auch diesen Mord hatte er nach Medienberichten gestanden, wurde dafür aber nicht angeklagt. Laut „USA Today“ hatte ein Kommissar bei der Festnahme von Michael Tanzi von einem angehenden Serienkiller gesprochen.

Ob es aufgrund seines Gewichtes Probleme gab bei der Hinrichtung von Michael Tanzi, ist nicht bekannt. Etwa drei Minuten, nachdem er die tödliche Injektion bekommen hatte, soll der 48-Jährige aufgehört haben zu atmen. Seine Hinrichtung ist die dritte im Bundesstaat Florida in diesem Jahr und die elfte in den USA. Am Freitag soll der 42-jährige Mörder Mikal Mahdi im US-Bundesstaat South Carolina per Erschießungskommando hingerichtet werden.
Im vergangenen Jahr hatte es in den USA insgesamt 25 Hinrichtungen gegeben, die meisten davon durch die Giftspritze. In 23 der 50 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe abgeschafft worden, in drei weiteren Staaten – Kalifornien, Oregon und Pennsylvania – gilt ein Moratorium. Drei Staaten, die Hinrichtungen ausgesetzt hatten – Arizona, Ohio und Tennessee – haben kürzlich Pläne zur Wiederaufnahme angekündigt. US-Präsident Donald Trump ist ein erklärter Befürworter der Todesstrafe. ■