Stundenlang durchsuchten Polizisten am Montag in Dresden ein ganzes Viertel auf der Suche nach einem Mädchen. Eine Frau (35) hatte einen Notruf abgesetzt und angegeben, dass sie ein Mädchen gesehen habe, das zunächst von einem Mann belästigt wurde und dann in ein nahes Waldstück geflohen sei. Der Mann habe sie dann verfolgt.
Bis in den frühen Abend hinein durchkämmten die Beamten der Bereitschaftspolizei den Wald, um Hinweise auf den Verbleib der beiden zu bekommen. Doch dann die irre Wende im Fall: die Frau verstrickte sich immer mehr in Widersprüche, gab schließlich zu, dass sie gelogen hatte.
Frau lügt dreist über angebliche Kinder-Belästigung
Die Polizei gab kurz darauf empört die Entwarnung. „Im Rahmen der Ermittlungen ergaben sich Zweifel an den Aussagen der Hinweisgeberin. Letztlich räumte die Frau ein, dass der von ihr geschilderte Sachverhalt nicht der Wahrheit entspricht“, teilte die Polizei am Montagabend mit. Zuvor waren Hubschrauber, Fährtenhunde und insgesamt rund 180 Beamte im Einsatz.
Es werde geprüft, ob gegen die 35 Jahre alte Frau ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, hieß es. Die Passantin hatte den Angaben zufolge am Montagmorgen einen Notruf abgesetzt. Sie gab an, beobachtet zu haben, wie ein Kind von einem Unbekannten bedrängt wurde. Weiter gab die Frau an, das Mädchen im Grundschulalter habe sich losreißen können und sei in ein kleineres Waldstück geflüchtet. Der Täter sei ihr hinterhergelaufen.

180 Polizisten und Hubschrauber suchen stundenlang nach „Opfer“
Neben mehreren Fährtenhunden kam im Dresdner Stadtteil Prohlis auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Mit dem Einbruch der Dunkelheit beendete die Polizei ihren Großeinsatz. Alle weiteren Schritte hingen nach Abschluss der Suche vor Ort von den Ermittlungen der Kriminalpolizei ab, sagte ein Sprecher.
Neben den polizeilichen Maßnahmen wie etwa der Spurensicherung wurde auch eine Abfrage bei den Schulen im Umkreis gestartet. „Dabei haben sich aber keine Hinweise auf ein vermisstes Kind ergeben“, sagte der Polizeisprecher. Zudem läge derzeit auch keine Vermisstenmeldung zu dem Kind vor.
In der vergangenen Woche soll in einem anderen Fall eine Zwölfjährige von einem Unbekannten in Dresden bedrängt worden sein. In diesem Fall dauerten die Ermittlungen weiter an, erklärte die Polizei am Montagabend. Der Mann soll das Mädchen nach Angaben der Polizei in ein Waldstück gezogen haben. Als die Zwölfjährige laut um Hilfe rief, eilte eine ältere Frau zu Hilfe. Der Mann ließ von dem Mädchen ab und floh. Dabei soll es sich um einen schwarz gekleideten Mann handeln, etwa 1,85 Meter groß und mit einer schwarzen Stoffmaske.