Happy Hippo, Montelino und Frufoo

Verschollene Süßigkeiten: Gebt mir die Schoko-Hits meiner Kindheit zurück!

Happy Hippo Snack, Montelino und Schoko-Wikinger: Viele leckere Süßigkeiten sind aus den Regalen verschwunden. Kehren sie jemals zurück?

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Schauspieler und Komiker Herbert Feuerstein machte früher Werbung für den Happy Hippo Snack.
Schauspieler und Komiker Herbert Feuerstein machte früher Werbung für den Happy Hippo Snack.Youtube

Mögen Sie Schokolade? Das klingt für viele von uns nach einer völlig bekloppten Frage. Natürlich lieben die meisten Menschen Schokolade. Doch während sich die einen zu feinen Anlässen ein Stückchen Konfekt gönnen, können die anderen im Alltag einfach nicht auf Süßes verzichten. Ich gehöre dazu! Ich liebe Pralinchen, Täfelchen, Riegelchen in allen Formen, Rezepturen und Variationen. Während ich diese Zeilen schreibe, liegen auf meinem Schreibtisch neben mir gleich drei leere Auswickel-Papiere von Schoko-Bonbons. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich eine Naschkatze bin. Was mich allerdings verrückt macht: Warum verschwinden Produkte wieder – und welchen Gott muss man anbeten, um sie zurückzukriegen?

Verschwundene Süßigkeiten: Welche Produkte wünschen Sie sich zurück?

Wir alle haben im Laufe unseres Lebens etliche Süßigkeiten genascht – doch es gibt dieses eine Problem, das jeder kennt: Manche Produkte, die man gern isst, verschwinden plötzlich vom Markt, manchmal sang- und klanglos. Und dann, Jahre später, erinnert man sich an sie, würde sie gern wieder essen, findet sie aber nicht mehr. Mir geht es gleich mit mehreren Artikeln so, die ich teilweise sogar mit positiven Erlebnissen aus meiner Kindheit verknüpfe. Kennen Sie etwa noch die kleinen Schoko-Berge namens „Montelino“? Knusprig im Inneren, schokoladig außen – mit einer kleinen Schnee-Spitze aus weißer Schokolade. Ich naschte sie mit meinen Eltern im Urlaub in Österreich, wie passend – und denke gern daran zurück.

Es ist für mich absolut bitter, dass ich sie nirgendwo finden kann. Und es ist nicht das einzige Beispiel, das mir sofort in den Sinn kommt. Hier habe ich fünf Süßigkeiten für Sie, für die ich alles tun würde, um sie zurückzukriegen. Und was ist mit Ihnen? Haben auch Sie Schokoriegel, Pralinen und Co., die Sie gern mal wieder naschen würden? Schreiben Sie mir an wirvonhier@berlinerverlag.com – ich freue mich auf Ihre Nachrichten!

Happy Hippo Snack mit Schokolade: Gebt sie mir zurück!

Jedes Kind kennt die leckeren Waffel-Riegel namens „Happy Hippo“, die sich dem „kinder“-Universum unterordnen. Es gibt sie noch heute, sie stehen in nahezu jedem Supermarkt. Mit den lustigen Nilpferden, die ich aus meiner Kindheit kenne, haben die aber überhaupt nix mehr zu tun. Denn: Der „Happy Hippo Snack“ von früher waren gänzlich in Vollmilchschokolade eingehüllt, schmeckten dadurch vollkommen anders. Heute haben die Riegel zwar ein aufgemaltes Gesicht und sind am unteren Ende mit Knusper-Krümeln ausgestattet, aber damit kann ich nichts anfangen. Die krümeln nur (das haben Krümel nämlich so an sich) und landen in jeder Pulli-Ritze. Neulich habe ich mal eine alte TV-Show auf Youtube geguckt, mit Werbe-Blöcken drin. Als Werbung für die „Happy Hippos“ von früher kam, musste ich mir ein Naschkatzen-Tränchen verdrücken.

Montelino: Kleine Schoko-Berge mit Knurper-Kern

Ich habe sie schon erwähnt, die kleinen Schoko-Berge namens „Montelino“, die der Schokoladen-Gigant Milka auf den Markt brachte. Sie waren aus Vollmilchschokolade, hatten einen äußerst raffiniert-knusprigen Kern und waren göttlich verziert mit einer Spitze aus weißer Schokolade, die ich übrigens immer zuerst abgefressen habe, weil ich weiße Schokolade leckerer fand als dunkle. Wir aßen sie im Österreich-Urlaub in den 90er-Jahren, zusammen mit den Bergsteiger-Freunden meines Vaters – und ich erinnere mich noch, dass der erste Schoko-Berg, den wir aus der Packung zogen, Schimmel an der Schnee-Kuppe hatte. Der Rest war davon nicht betroffen, weil die kleinen, süßen Berge einzeln eingepackt waren. Heute existieren die Schoko-Gipfel nur noch in meiner Erinnerung. Und in Österreich war ich auch schon eine ganze Weile nicht mehr.

Frufoo Schoko-Ufos: Quark und Schokolade aus dem Kühlregal

Eine Frage: Kann man kleine Kinder noch besser von Quark begeistern, als diesen in Schokoladen-Hohlkörper zu füllen und Zeichentrickfiguren auf die Packung zu drucken? Ich glaube kaum – und ja, auch ich bin der Taktik in meiner Kindheit auf den Leim gegangen. Die Frufoo Schoko-Ufos von der Firma Onken waren kleine Schokoladen-Ufos, die mit Fruchtquark gefüllt waren und im Kühlregal neben den ganzen Creme-, Milch- und Quarkschnitten angeboten wurden. Ich höre noch das Knacken der Schokolade. Himmel! Die Schoko-Ufos gehören zu den Produkten, die klammheimlich aus dem Regal verschwanden. Lange bekam ich es gar nicht mit, doch irgendwann bemerkte ich die klaffende Lücke in meinem Leben. Klar, heute bin ich erwachsen und kann Quark auch so essen. Aber seien wir doch mal ganz ehrlich: Spaß macht es nicht.

Schoko-Wikinger: Ich will das Knäckebrot mit Schokolade zurück

Während ich diese Zeilen schreibe, verstehe ich, dass vieles besser zu schmecken scheint, wenn man es mit Schokolade überzieht. Denn was mit Quark funktioniert hat, klappte auch mit Knäckebrot vorzüglich – die Schoko-Wikinger von der Firma Wasa waren das beste Beispiel. Es handelte sich dabei um einzeln verpackte Knäckebrot-Scheiben, die auf der einen Seite mit einer knackigen Schokoladenschicht versehen waren. Was habe ich es geliebt! Daraus ist bei mir übrigens ein handfestes Trauma entstanden.

Regelmäßig stehe ich am Knäckebrot-Regal im Supermarkt und denke mir: Mensch, heute mal Knäckebrot. Dann nehme ich es mit, esse zwei Scheiben, merke, dass ich ein weiteres Mal auf die frühkindliche Prägung hereingefallen bin und warte, bis die Lebensmittelmotten im Vorratsschrank es finden. Möge Thor mit seinem Hammer all jene treffen, die die Schoko-Wikinger abgeschafft haben.

Crispy Rolls: Wer sie knuspern möchte, muss online shoppen

Vor dem nächsten Text-Stück muss ich mich kurz sammeln. Neulich sprach ich über das Thema der verschollenen Süßigkeiten mit meiner besten Freundin – und plötzlich berichtete sie von kleinen Waffel-Röllchen mit Milchcreme-Kern und Schokoladen-Überzug. Ich wies sie darauf hin, dass es sich um die „Crispy Rolls“ von Milka handelt und dass das ja wohl keine verschollene Süßigkeit sei. Doch, sie habe sie schon ewig nicht gesehen. Sofort zückte ich das Handy, um ihr zu beweisen, wie falsch sie lag – und stieß darauf, dass es die Röllchen in Deutschland wirklich nicht mehr gibt. Der Schock steckt mir jetzt, Tage danach, noch in allen Gliedern.

In einem Artikel habe ich inzwischen die Info entdeckt, dass die Röllchen in Deutschland nicht mehr vertrieben werden, dass es sie in anderen Ländern aber noch gibt – und dass man sie über Amazon beziehen kann. Dort habe ich sie nicht entdeckt. Und auch in keinem anderen Shop scheinen sie im Moment lieferbar zu sein. Nur einer hat sie, für knapp 1,80 Euro für zwei Röllchen – ab Ende November soll es sie dort wieder geben. Ob die Liebe zu den Süßigkeiten meiner Kindheit so weit geht, kann ich mir bis dahin noch überlegen. ■