Der Sommer ist da – und damit auch die Zeit, in der sich viele auf den Urlaub freuen. Wer seine Reise mit dem Auto wagt, der kommt dabei an ihnen kaum vorbei: Autobahn-Raststätten. Den Wagen auftanken, schnell zur Toilette gehen und danach eine Kleinigkeit essen … das wollen viele unterwegs. Doch beim Blick auf die Preis-Tafeln in vielen Raststätten-Restaurants kann einem die Lust auf Schnitzel und Gulasch schnell vergehen. Immer wieder beschweren sich auch in den sozialen Netzwerken Menschen über die hohen Preise. Wie teuer darf Raststätten-Essen sein?
Heftige Preise an der Autobahn-Raststätte: Autofahrer kritisiert das teure Essen
Die Zeitung tz berichtet aktuell über den Fall eines Mannes, der seinem Ärger über die Preise an der Raststätte auf Facebook Luft macht. Er besuchte eine der Anlagen in Österreich, dokumentierte hier die Preise für das Essen. „Unzumutbar, Abzocke - eine einzige Katastrophe“, schreibt er. „Einmal und nie wieder. Man beachte die Preise!“ Dazu gibt es mehrere Bilder, mit denen er sowohl seinen Einkauf als auch die Speisekarte dokumentiert. Allen, bei denen das Geld nicht so locker sitzt, dürfte die Lust auf ein Stück Kuchen oder eine Portion Gulasch vergehen …
Zu sehen sind die Beschriftungen an einer Glasscheibe am Verkaufstresen – hier werden unter anderem 6,60 Euro für ein Stück Kuchen, 7,80 Euro für ein Stück Torte aufgerufen. Rindergulasch mit Semmelknödeln kostet 15,50 Euro, Semmelknödel mit Pilzragout schon 19,55 Euro. Zwiebelrostbraten mit Beilagen ist für 24,85 Euro zu haben. Der frustrierte Autofahrer gönnte sich laut seinem Kassenbon eine Portion Selchschopf – das ist ein geräucherter Schweinebraten – und dazu eine Limo. Preis insgesamt: 23 Euro.
Die Facebook-Nutzer reagieren durchwachsen auf seine Beschwerde. „Da bist eh noch billig weggekommen“, heißt es in einem Kommentar. Ein Kommentator schreibt: „Ich war auch dort und bin gleich wieder raus gegangen ganz einfach!“ Und einer hat den ultimativen Spar-Tipp: „Ist doch normal an der Autobahn. Immer in den nächsten Ort fahren zum Essen - ist immer zu empfehlen.“ Immer wieder beschweren sich Menschen über die hohen Preise – so berichtete eine Frau gegenüber dem Portal „Heute“ von einer Raststätte, an der ein Stück Torte neun Euro kostete.

Der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. testete zuletzt 2023 die Preise an Autobahnraststätten und Autohöfen – und verglich, wo es günstiger und teurer ist. Die Idee: Bei der Untersuchung orientierten sich die Macher an einem festen Warenkorb aus einfachen Produkten, die bei einer kurzen Pause gern gekauft werden: Coca-Cola, stilles Wasser, Red Bull, Cappuccino, ein Eis, eine Bifi, Kinderriegel, eine Käsesemmel oder eine Bockwurst. Die Preisunterschiede sind enorm. „Das stille Wasser kostet beispielsweise im günstigsten Fall 1,29 EUR an einem Autohof und im teuersten Fall 3,59 EUR an einer Raststätte“, heißt es in einer Analyse.
Teure Preise an der Raststätte: Kann man beim Autohof eher sparen?
Und weiter: „Eine Packung Pringles kostet im günstigsten Fall 3,89 EUR an einem Autohof und 6,90 EUR an einer Raststätte. Beim Cappuccino waren die Unterschiede noch größer. Für 200 ml verlangt eine Raststätte an der Autobahn ganze 8,18 EUR, die gleiche Menge erhält man am günstigsten Autohof für nur 3,16 EUR.“ Die Bilanz: Wer sparen will, sollte den kurzen Umweg zu einem Autohof in Kauf nehmen. „Bei Snacks und Getränken gibt es Preisunterschiede von mehr als 20 Prozent, beim Sprit sogar über 21 Prozent“, urteilen die Experten.

Untersuchung belegt: Einkauf an der Raststätte ist teurer geworden
Und noch eine Erkenntnis gibt es: Der typische Warenkorb ist empfindlich teurer geworden. „In 2023 kostete dieser an den Raststätten im Schnitt insgesamt 41 Euro“, heißt es in den Ergebnissen der Untersuchung. Zwei Jahre zuvor, also im Jahr 2021, seien es noch 35,75 Euro gewesen. „Bei unserem Sparen an der Autobahn-Preisvergleich 2023 zeigen sich erneut beträchtliche Preisunterschiede: Raststätten sind insgesamt knapp 21 Prozent teurer als Autohöfe“, sagt Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V.
„Wer es eilig hat und weniger auf die Kosten achtet, kann natürlich auch die Raststätten direkt an der Autobahn nutzen. Doch für alle, die es entspannter angehen, ihre kurze Pause in ruhiger und angenehmer Atmosphäre verbringen möchten und dabei auch einfach sparen wollen, empfiehlt sich ein Stopp an einem Autohof.“ ■