Ein starker Waldbrand in Nordkalifornien hat Landstriche und Gebäude zerstört, doch die Feuerwehr macht mit einem Großeinsatz Fortschritte gegen die Flammen. Mehr als 4.000 Helfer seien im Einsatz, teilte Billy See von der Behörde Cal Fire mit. Das „Park“-Feuer nördlich von Sacramento sei nun zu zwölf Prozent eingedämmt.
Wenige Tage zuvor brannte es noch völlig außer Kontrolle und dehnte sich schnell auf eine Fläche von über 1.450 Quadratkilometern aus – das entspricht mehr als der Fläche der Stadt Los Angeles.

Nach ersten Schätzungen wurden knapp 70 Gebäude beschädigt oder zerstört. Diese Zahl könnte aber noch steigen. Rund 4.200 Menschen seien aufgefordert worden, die Gefahrenzone zu verlassen. Cal Fire zufolge handelt es sich um den siebtgrößten Brand in der Geschichte des Westküstenstaates.
„Zahlreiche Löschflugzeuge aus dem ganzen Bundesstaat fliegen Einsätze zur Feuerunterdrückung, soweit es die Bedingungen erlauben“, erklärte Cal Fire. Niedrigere Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit hätten die „Feueraktivität“ reduziert - der Brand breite sich aber immer noch aus, fuhr die Behörde fort.
Mutmaßlicher Brandstifter festgenommen
Der „Park Fire“ genannte Waldbrand hatte sich am Mittwoch nahe Chico im Verwaltungsbezirk Butte County entzündet. Innerhalb von Stunden verwüsteten die Flammen dort und im benachbarten Tehama County eine riesige Fläche. Am Donnerstag nahm die Polizei einen 42-jährigen Verdächtigen fest, der ein brennendes Auto in eine Schlucht geschoben und so das Feuer entfacht haben soll.
Chico liegt nur etwa 24 Kilometer von der Stadt Paradise entfernt, die im Jahr 2018 von einem verheerenden Feuer verwüstet wurde. Das Flammeninferno mit 85 Toten ging als Brand mit der höchsten Anzahl von Todesopfern in die Geschichte Kaliforniens ein.
Rauch meilenweit zu sehen
Rauch von dem Feuer zog am Wochenende bis in den 250 Kilometer entfernten Großraum San Francisco, teilte der National Weather Service mit. Leicht sinkende Temperaturen und abflauende Winde begünstigten zeitweise die Löscharbeiten. In den kommenden Tagen sollten die Temperaturen aber wieder ansteigen.
Im Kampf gegen verheerende Waldbrände erbat der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom aus Washington Hilfe erbeten. Nach einem Besuch in ausgebrannten Gebieten hatte Newsom für die betroffene Region den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise können zusätzliche Mittel und Personal für den Kampf gegen die Feuer schneller bewilligt werden. ■