Juan Carlos schaut sich im Jahr 2016 in Paris ein Tennis-Spiel an.
Juan Carlos schaut sich im Jahr 2016 in Paris ein Tennis-Spiel an. Foto: Imago-Images/Arnal Degun

Am 3. August verließ der ehemalige spanische König Juan Carlos die iberische Halbinsel und reiste mit drei Leibwächtern auf die arabische. Seither residiert der 82-Jährige fernab von Schmiergeld-Ermittlungen, Korruptionsvorwürfen und Paparazzi in einer Luxus-Suite des Emirates Palace Hotel in Abu Dhabi. Doch nun, so berichtet es das spanische Online-Portal „El Español“, will der Ex-Monarch offenbar zurück nach Spanien.

Wie das Portal unter Berufung auf den Journalisten Carlos Herrera, einen engen Freund von Juan Carlos, berichtet, soll sich der emeritierte Monarch eine Rückkehr um den 12. Oktober, dem spanischen Nationalfeiertag, wünschen. Laut dem zitierten Freund des 82-Jährigen bereite der seine Rückkehr bereits vor. Demnach vermisse Juan Carlos Spanien sehr und fühle sich in Abu Dhabi einsam.

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Dort war er entgegen Gerüchten aus Spanien eben nicht mit seiner Langzeit-Geliebten Marta Gayá abgestiegen sein, sondern lediglich mit drei Wachleuten. Er bewohnt eine der Präsidentensuiten des 5-Sterne-Hotels und zahlt rund 6000 Euro pro Nacht für die 280 Quadratmeter. Doch der Monarch langweile sich in all dem Luxus, zitiert „El Español“ mehrere nicht näher bestimmte Quellen im Umfeld des gefallenen Monarchen. Demnach verbringe Juan Carlos den ganzen Tag entweder in seinen Zimmern oder im Fitnessstudio.

König Felipe und sein Vater Juan Carlos im Jahr 2014.
König Felipe und sein Vater Juan Carlos im Jahr 2014. Foto: AFP/Zipi

Laut seinen Vertrauten möchte Juan Carlos am liebsten eine Residenz im spanischen Küstenort Sanxenxo beziehen und seinen Lebensabend dort segelnd und mit Freunden verbringen, die ihm auch in den schlimmsten Momenten nicht den Rücken gekehrt hatten. Wer diese Freunde sind, und ob unter ihnen auch seine ehemalige Geliebte, die deutsche Unternehmerin Corinna zu Sayn-Wittgenstein, sein würde, erwähnen die Quellen gegenüber „El Español“ nicht. Zu Sayn-Wittgenstein selbst sprach jedoch kürzlich in der französischen Zeitschrift „Paris Match“ über Juan Carlos und verteidigte ihn wie eine Löwin. Sie beschuldigte die Königsfamilie, einen „Staatsstreich“ gegen Alt-König Juan Carlos verübt zu haben. Der 82-Jährige sei demnach ein Opfer seiner Ehefrau Sofia und des ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten geworden, die die Monarchie schwächen wollten.

Das spanische Königshaus hat sich zu den Gerüchten noch nicht geäußert. Es dürfte König Felipe, dem Sohn Juan Carlos‘, allerdings nicht sonderlich in den Kram passen. Der Gang des Ex-Königs ins Exil wurde nach dem gestrichenen Gehalt als weiterer Schritt verkauft, um der spanischen Monarchie die Möglichkeit zu geben, sich von den Skandalen des 82-Jährigen zu erholen. Ein zweimonatiger Luxusurlaub würde diesem angeblichen Ziel nicht gerecht werden.