Horrortrip beim Sonntagsausflug nach Helgoland! Der Ausflugsdampfer „Funny Girl“ lag steuerlos mitten in der Nordsee! Bei der Fahrt zurück von der Hochseeinsel waren plötzlich Generatoren ausgefallen. Erst am frühen Montagmorgen konnte die Helgoland-Fähre abgeschleppt werden.
Das Fahrgastschiff mit bis zu 200 Passagieren an Bord hatte den Hafen der Hochseeinsel gegen 16.30 Uhr verlassen. Doch nach einer Stunde fiel plötzlich der Motor aus und das Schiff trieb steuerlos auf der Nordsee. „Mit einem Mal ging gar nichts mehr; kurz nach 17.30 Uhr lief der Motor nicht mehr“, berichtete ein Passagier dem „Hamburger Abendblatt“.
Es habe einen Blackout, einen klassischen Stromausfall gegeben, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Elbe-Nordsee (WSA) der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagabend. Dies sei nicht ungewöhnlich und könne in der Regel mit Bordmitteln behoben werden. In diesem Fall allerdings nicht. Das Schiff dümpelte rund zehn Seemeilen östlich vor Deutschlands einziger Hochseeinsel vor sich hin.
Schalttafel defekt – Schiff dümpelt vor Helgoland vor sich hin
Dem „Hamburger Abendblatt“ zufolge hatte eine Schalttafel der Elektrik für den Maschinenraum ihren Dienst eingestellt. Deswegen seien beide Generatoren ausgefallen, die Kühlung der Maschinen und damit die Maschinen selbst. Der Notgenerator konnte dem Bericht zufolge auch keinen Strom ins Netz einspeisen.
Gegen 18 Uhr seien die Passagiere dann vom Kapitän der „Funny Girl“ informiert worden, dass eine Weiterfahrt aus eigener Kraft nicht möglich sei.
Die Reederei forderte private Schlepper an, die das Schiff abschleppen sollten, bestätigte ein WSA-Sprecher. Doch es wurde noch dramatischer. Mitten in der einsetzenden Dunkelheit fiel auch die Notfallbeleuchtung aus. Das Schiff war also auch für andere Schiffe kaum noch sichtbar. Deshalb machte sich auch der Notfallschlepper „Nordic“ von Helgoland aus auf den Weg zum Schiff, um es wenigstens zu beleuchten. Um 21.15 Uhr traf dann auch der Schlepper „Wulf 4“ aus Cuxhaven bei der „Funny Girl“ ein.
Zunächst hieß es für die Passagiere noch, dass es zurück nach Helgoland und von dort per Katamaran ans Festland ginge. Doch im Verlauf des Abends wurde die See immer unruhiger. Erst nachdem der zweite Schlepper, die „Wulf 7“, beim Havarie-Schiff angekommen war, wurde entschieden, die „Funny Girl“ doch nach Büsum zu schleppen.
Die dramatische Nacht endete erst um 2.15 Uhr, als die Passagiere endlich von Bord gehen konnten, wie das Hamburger Abendblatt berichtet. Die Fahrgäste seien trotz der Strapazen entspannt aber froh gewesen, den sicheren Hafen erreicht zu haben.
Nicht der erste Vorfall mit dem Ausflugsdampfer
Verletzte habe es nicht gegeben. Die See sei ruhig und es seien auch keine anderen Schiffe oder Ähnliches an der Havarie beteiligt gewesen, sagte ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes.
Der Vorfall ist indes nicht der erste mit der „Funny Girl“. Im vergangenen Jahr hatte es ein Feuer an Bord gegeben. Dabei war ein Mensch verletzt worden. ■