Blutiges Unglück im Paradies: Im beliebten ägyptischen Ferienort Marsa Alam hat sich ein dramatischer Haiangriff ereignet. Ein 48-jähriger Italiener, der mit seiner Familie einen Weihnachtsurlaub am Roten Meer verbrachte, wurde bei einem Tauchgang von einem Hai getötet. Ein weiterer Italiener (69) erlitt schwere Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus in Port Ghalib gebracht.
Der Vorfall ereignete sich am Samstag in tiefem Wasser außerhalb des ausgewiesenen Schwimmbereichs. Nach Angaben des ägyptischen Umweltministeriums wurde das betroffene Gebiet sofort für zwei Tage gesperrt, während Experten die Ursachen untersuchen. Die ägyptische Umweltministerin Jasmin Fuad kündigte eine gründliche Untersuchung des Vorfalls an.
Albtraum im Traumurlaub
Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet, war der getötete Italiener ein erfahrener Taucher, der wenige Tage zuvor seinen 48. Geburtstag gefeiert hatte. Der Angriff war so heftig, dass für den Mann jede Hilfe zu spät kam. Sein Landsmann hingegen überlebte schwer verletzt und wurde von Rettungskräften stabilisiert.
Die Tragödie erschüttert nicht nur die betroffenen Familien, sondern auch die internationale Tauch- und Urlaubsgemeinschaft. Marsa Alam, bekannt für seine atemberaubenden Korallenriffe und Sandstrände, zieht jedes Jahr Tausende Touristen aus aller Welt an. Doch dieses Paradies birgt auch Gefahren – insbesondere für jene, die sich außerhalb der sicheren Badezonen wagen.

Immer wieder tödliche Haiangriffe im Roten Meer
Haiangriffe im Roten Meer sind zwar selten, aber keineswegs neu. Im Juni 2023 schockierte ein Vorfall in Hurghada die Öffentlichkeit, bei dem ein 23-jähriger Russe nur wenige Meter vom Strand entfernt von einem Tigerhai getötet wurde. Sein Todeskampf wurde in einem Video festgehalten, das weltweit für Entsetzen sorgte.
Doch nicht nur Ägypten ist betroffen. Auch andere Regionen der Welt erleben immer wieder ähnliche Dramen. So wurde erst kürzlich ein Angler vor der Küste Australiens von einem Hai getötet. Trotz der Seltenheit solcher Attacken – weltweit sterben deutlich mehr Menschen durch Hunde- oder Schlangenbisse – sorgen sie aufgrund ihrer spektakulären Natur für viel Aufsehen.
Warum kommt es zu Haiangriffen?
Experten sind sich einig, dass Haiangriffe oft auf das Fehlverhalten von Menschen zurückzuführen sind. Viele Vorfälle passieren, wenn Schwimmer oder Taucher in tiefes Wasser abdriften, wie im aktuellen Fall von Marsa Alam. Oft locken unvorsichtige Touristen die Tiere an, indem sie Essensreste ins Wasser werfen oder in Bereichen schwimmen, die als Lebensraum für Haie gelten.
Ein weiterer Faktor: Die Auswirkungen des Klimawandels und die Überfischung der Weltmeere. Beide zwingen Haie, sich näher an die Küsten zu wagen, wo sie leichter auf Menschen treffen.

Traurige Weihnachten im Ferienparadies
Für die Familien der Opfer ist der Traumurlaub zum Albtraum geworden. Der 48-jährige Italiener hinterlässt Frau und Kinder, die geschockt und trauernd in Ägypten zurückblieben. Sein 69-jähriger Landsmann kämpft indes im Krankenhaus um seine Genesung.
Die Behörden betonen, dass die Sicherheit an den Stränden oberste Priorität habe. Dennoch bleibt ein mulmiges Gefühl bei den Touristen, die sich eigentlich auf erholsame Tage in der Sonne gefreut hatten.
Das Drama in Marsa Alam ist eine tragische Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die Natur zu respektieren und Sicherheitsvorkehrungen ernst zu nehmen – vor allem in Regionen, die für ihre faszinierende, aber auch gefährliche Tierwelt bekannt sind. ■