Immobilien-Tycoon René Benko unter Beschuss: Die italienische Justiz hat gegen den einst gefeierten Gründer der Signa-Gruppe und Kaufhaus-Eigner Haftbefehl erlassen. Der Verdacht: dubiose Immobiliendeals in den malerischen Regionen Trentino und Südtirol. Die Ermittlungen haben es in sich – Korruption, Betrug, kriminelle Machenschaften. Italien kocht, und Benko – der steht mitten im Sturm.
Allerdings ist René Benko ist nicht allein: Auch eine prominente Bürgermeisterin vom Gardasee und ein Unternehmer aus Bozen stehen unter Hausarrest. Es hagelte bereits Razzien. Dutzende Büros und Wohnungen wurden durchsucht, sogar in Rom und über die Landesgrenzen hinaus. Der Vorwurf, um den es geht: manipulierte Ausschreibungen, fragwürdige Rechnungen und Vetternwirtschaft, die ihresgleichen sucht.
Während Benko seinen Namen reinzuwaschen versucht, türmen sich die Probleme: Die einst schillernde Signa-Gruppe ist ein finanzieller Scherbenhaufen. Rund 2,4 Milliarden Euro fordern Gläubiger – eine Summe, die den einstigen Immobilien-Mogul endgültig zu Fall bringen könnte.
In Deutschland war René Benko vor allem im Zusammenhang mit der Übernahme der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof in den Schlagzeilen.
Hat Benko Corona-Gelder für ein Luxus-Chalet missbraucht?
Auch in Österreich läuft eine heikle Ermittlung. Im Fokus dort steht das mondäne „Chalet N“ in Lech am Arlberg, offiziell ein Hotel, aber offenbar ein Zweitwohnsitz der Benko-Familie. Die Frage steht im Raum: Wurden staatliche Corona-Hilfen zweckentfremdet?

Laut Benkos Anwalt handelt es sich bei dem Chalet nicht um einen privaten Wohnsitz seines Mandanten. Die Familie Benko habe ihre Aufenthalte stets bezahlt, so wie andere Gäste, die das Hotel besucht hätten. „So gesehen sind die Vorwürfe haltlos und werden daher auch bestritten“, hatte der Anwalt der Deutschen Presse-Agentur geschrieben.
Von Kreditbetrug über Bestechung bis hin zu dubiosen Vermögensverschiebungen – die Liste der Vorwürfe gegen den Ex-Milliardär wird immer länger. Während Benko weiter seine Unschuld beteuert, wächst der Druck auf ihn und sein Umfeld. Ob der einstige „König der Immobilien“ aus diesem Schlamassel je wieder herauskommt, bleibt ungewiss. ■