Nach großem Wirbel um eine im Internet zunächst gefeierte und dann kritisierte Pizzeria-Besitzerin aus Italien, ist die Frau tot aufgefunden worden.
Am Sonntag wurde die Leiche der Gastwirtin Giovanna Pedretti am Ufer eines Flusses unweit ihres Restaurants Le Vignole in der Gemeinde Sant’Angelo Lodigiano in Norditalien entdeckt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Die Italienerin machte zuvor Schlagzeilen, weil sie offenbar schlagfertig auf eine homophobe und diskriminierende Online-Bewertung reagierte. Später kamen Zweifel an dieser Geschichte auf.
Ein Gast soll sich beschwert haben, dass er „neben einigen Schwulen“ habe sitzen müssen und neben einem „Jungen im Rollstuhl, der nur mit Mühe essen konnte“. Deshalb gab er in seiner Restaurantbewertung nur einen von fünf Sternen. Später sei der Eintrag gelöscht worden. Die Gastwirtin bat den Gast in ihrer Antwort – laut einem von ihr geteilten Bildschirmfoto – nicht wiederzukommen. Die Pizzeria beteiligt sich seit mehreren Jahren an einer Initiative, die Menschen mit körperlichen Einschränkungen unterstützt.
Der Fall sorgte in Italien für große Aufregung und viele Berichte
Die Besitzerin der Pizzeria wurde zunächst für ihre Zivilcourage gefeiert. Doch kurz darauf gab es in den sozialen Medien erste Zweifel an ihrer Geschichte. Eine bekannte Journalistin äußerte den Verdacht, der ganze Vorfall sei erfunden. Sie warf der Gastwirtin eine Marketingaktion vor.
Die genaue Todesursache der Gastwirtin ist noch unklar. Es könnte sich um einen Suizid handeln. An dem Flussufer fanden die Ermittler auch das Auto der Frau. Die Behörden ordneten die Autopsie der Leiche an.