Trostpreis

Neuer Friedenspreis der FIFA: Geht er an US-Präsident Donald Trump?

Der Fifa-Präsident persönlich wird die neue Auszeichnung am 5. Dezember überreichen. US-Präsident Donald Trump ist heißer Kandidat!

Author - Stefan Doerr
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Fifa-Präsident Gianni Infantino (r.) übte eine Preisvergabe an US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus schon einmal mit dem WM-Pokal.
Fifa-Präsident Gianni Infantino (r.) übte eine Preisvergabe an US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus schon einmal mit dem WM-Pokal.Jacquelyn Martin/AP/dpa

Fußball als Friedensstifter? Fifa-Präsident Gianni Infantino kündigte am Mittwoch einen neuen Preis an: „Fußball vereint die Welt“ heißt die Auszeichnung, mit der der Weltverband künftig Menschen ehren will, die sich „in besonderer Weise für Frieden und Völkerverständigung einsetzen“. Ist der erste Empfänger US-Präsident Donald Trump?

Die erste Verleihung des neuen Friedenspreises soll am 5. Dezember in Washington D.C. stattfinden – ausgerechnet im Rahmen der Auslosung zur Fußball-WM 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen wird. Wer den Preis bekommt, ist noch geheim. Klar ist aber: Fifa-Präsident Gianni Infantino selbst wird ihn höchstpersönlich überreichen.

Fußball als „Kraft des Friedens“

„In einer zunehmend unruhigen und gespaltenen Welt müssen wir die herausragenden Verdienste jener anerkennen, die Konflikte beenden und Menschen im Zeichen des Friedens zusammenbringen“, sagte der Fifa-Chef in einer Mitteilung. In den letzten Wochen hatte Infantino bereits mehrfach versucht, den Fußball als „Kraft des Friedens“ in Szene zu setzen. Mitte Oktober trat er in Ägypten beim Friedensgipfel in Scharm El-Scheich auf – kurz nach der Waffenruhe im Gaza-Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Dort betonte er, der Fußball könne „Brücken bauen“ und beim Wiederaufbau helfen.

Beste Freunde: Fifa-Präsident Gianni Infantino (l.) lobt auch den Politik-Kurs von US-Präsident Donald Trump über den grünen Klee.
Beste Freunde: Fifa-Präsident Gianni Infantino (l.) lobt auch den Politik-Kurs von US-Präsident Donald Trump über den grünen Klee.Andrew Harnik/AP/dpa

Fifa-Präsident lobt Trumps Politik

Doch Infantinos Friedensmission hat einen Beigeschmack – politisch und persönlich. Denn der Schweizer zeigt sich immer wieder an der Seite von US-Präsident Donald Trump, den er öffentlich als „wirklich engen Freund“ bezeichnet. Erst vergangene Woche verteidigte Infantino in Miami Trumps radikalen Politik-Kurs: „Er wurde gewählt, weil er gesagt hat, was er tun wird – und er tut es. Ich finde, er macht seine Sache ziemlich gut – und für die Fifa sogar noch besser.“

Da wird man hellhörig: Trump hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, er habe den Friedensnobelpreis verdient – für seine angeblichen Erfolge in internationalen Konflikten. Bekommen hat er ihn nicht. Stattdessen ging die Auszeichnung an Venezuelas Oppositionsführerin Maria Corina Machado. Verhilft ihm jetzt wenigstens sein Kumpel Infantino zu einem kleinen Trostpreis mit seinem neuen Fifa-Friedenspreis?