Deutsche in Österreich

Familie ignoriert Warnung und gerät bei Wanderung in Not

Eine fünfköpfige Familie aus Deutschland muss mitten in der Nacht in Österreich vom Berg gerettet werden. Auf einen Einheimischen hatten die Eltern nicht gehört.

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Die Bergretter stießen in 2100 Meter Höhe zu der Familie, die nicht mehr weiterkam.
Die Bergretter stießen in 2100 Meter Höhe zu der Familie, die nicht mehr weiterkam.Bergrettung Werfen

Eine fünfköpfige Familie aus Deutschland ist bei ihrer Wander-Tour in Österreich in Not geraten. Die Warnung eines Einheimischen wegen ihrer Ausrüstung und der Schneelage hatten die Eltern ignoriert. Mitten in der Nacht mussten Bergretter ausrücken.

In der Nacht wählte der Vater der Familie aus Heidelberg (Baden-Württemberg) verzweifelt den Notruf. Da waren sie schon 17 statt 7 Stunden unterwegs. Die Eltern in Trekkingschuhen, die drei Kinder – 8, 10 und 14 Jahre alt – in normalen Laufschuhen. Absolut ungeeignet für die Tour im Tennengebirge im Bundesland Salzburg.

Falsche Schuhe, keine Regenkleidung, Warnung ignoriert

Die Fünf waren am Freitag zu einer Überschreitung des Gebirges aufgebrochen, obwohl der Wirt der Ellmauhütte in Pogau, wo sie die Nacht zuvor verbracht hatten, ihnen abriet von der langen und herausfordernden Tour, wie die Salzburger Bergrettung berichtet. Der Hüttenwirt hatte darauf hingewiesen, dass noch Schnee liege und dass die Ausrüstung der Familie für die Tour nicht ausreichend sei. Zum einen wegen der Schuhe, sie hatten aber auch weder eine Regenausrüstung noch eine Stirnlampe oder einen Biwak-Sack dabei. Die Eltern unterschätzten offenbar die Gefahren am Berg und schlugen die Warnung des Wirts in den Wind.

Die Wanderung zur Söldenhütte sollte eigentlich sieben Stunden dauern. Dort wollte die Familie dann übernachten. Bei dem dortigen Wirt meldete sich der Vater immer wieder per Handy, um zu sagen, dass sie später eintreffen würden. Um 23 Uhr schließlich rief der Vater den Notruf und gab an, sie befänden sich im Bereich der Tauernscharte (2100 Meter Seehöhe) und kämen nicht mehr weiter.

Elf Bergretter kamen der Familie in der Nacht zu Hilfe

Die Familie war ohne warme regenfeste Kleidung und Stirnlampen los gewandert. Die Bergretter rüsteten sie vor Ort aus.
Die Familie war ohne warme regenfeste Kleidung und Stirnlampen los gewandert. Die Bergretter rüsteten sie vor Ort aus.Bergrettung Werfen

Elf Bergretter der Ortsstelle Werfen stiegen zu den in Bergnot geratenen Deutschen auf und brachten sie am Seil gesichert über Altschnee-Felder zur Hütte, wo sie um 3.15 Uhr unverletzt eintrafen. „Sie waren unterkühlt. Wir haben sie am Berg mit warmer Kleidung versorgt“, schilderte Einsatzleiter Stefan Koller. Die Eltern seien sich der Gefahr gar nicht bewusste gewesen. Es sei wichtig, betonte der Berg-Experte, eine Bergtour gründlich zu planen und auf die Wetterbedingungen und die Schneesituation zu achten.

Mitten in der Nacht brachten die österreichischen Bergretter die fünfköpfige deutsche Familie zur Hütte.
Mitten in der Nacht brachten die österreichischen Bergretter die fünfköpfige deutsche Familie zur Hütte.Bergrettung Werfen