Sie teilten sich beim Grillen Fleisch, doch wenige Tage später hatten sie starke Schmerzen und Schwellungen um die Augen. Mehrere Mitglieder einer Familie haben sich im US-Bundesstaat Minnesota beim Verzehr von Bärenfleisch Gehirnwürmer eingefangen, wie die US-Seuchenschutzbehörde in einem Bericht bestätigte.
Bemerkt wurde die Infektion, als im Juli 2022 ein 29-Jähriger in Minnesota mehrfach ins Krankenhaus gebracht wurde. Er klagte über Fieber, Muskelkater, Schwellungen um die Augen und weitere Beschwerden.
Gehirnwürmer durch Verzehr von Bärenfleisch eingefangen
Erst bei der zweiten Einlieferung ins Krankenhaus gab er gegenüber den Ärzten an, einige Tage zuvor im US-Bundesstaat South Dakota bei einem Barbecue Bärenfleisch mit anderen Familienmitgliedern gegessen zu haben. Die Grillspieße wurden mit dem Fleisch eines Schwarzbären gemacht, den eines der Familienmitglieder zuvor in den Wäldern der kanadischen Provinz Saskatchewan erlegt hatte.
Das Fleisch lag zwar einen Monat lang in der Gefriertruhe, doch auch das konnte den Würmern nichts anhaben. Doch den schlimmsten Fehler machte das Familienmitglied am Grill. Es grillte die Spieße nicht richtig durch, so dass einige der Verwandten die teilweise nicht ordentlich gegarten Kebaps aßen. Die fehlende Garung wurde zwar bemerkt, doch da war es schon zu spät.

Infektion auch in Deutschland möglich
Durch den Kontakt mit dem infizierten Fleisch fingen sich auch Familienmitglieder die Würmer ein, die nur Gemüse aßen. Das Problem: es war zusammen mit dem Fleisch gegrillt worden. Insgesamt sechs Familienmitglieder infizierten sich so mit den Trichinen und zeigten Symptome. Drei davon wurden mit einem speziellen Mittel behandelt.
Das Infektionsrisiko mit den Würmern beschränkt sich nicht auf Nordamerika. Auch in Deutschland kommen die Würmer vor. Sie können zum Beispiel auch durch den Verzehr von rohem Schweinefleisch oder Wildfleisch übertragen werden. Einmal im Körper, können die kleinen Biester zunächst Durchfall und Erbrechen auslösen, bevor sie vom Darm auch in Herz oder Gehirn wandern können. Mitunter kann vor allem der Befall des Herzens auch lebensbedrohliche Folgen für die Infizierten haben.