Noch immer sorgt die Meldung vom Unfall eines Flixbusses am vergangenen Mittwoch für Entsetzen. Der Bus war mit mehr als 50 Passagieren und zwei Fahrern auf dem Weg von Berlin nach Zürich und verunglückte gegen 9.45 Uhr auf der A9 bei Leipzig zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz. Mehr als 30 Menschen wurden bei dem schweren Unfall verletzt, vier kamen ums Leben. Alle Todesopfer sind Frauen. Zuvor hatte eine falsche Passagierliste dazu geführt, dass Rettungskräfte am Unfallort eine Person suchen mussten, die gar nicht im Bus war. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung gegen den Busfahrer.
22 Feuerwehrleute agierten als Ersthelfer beim Unfall
Immer mehr Beteiligte und Augenzeugen berichten von dem, was sie Furchtbares am Unglücksort erlebt haben „Plötzlich wurden wir hin- und hergeschleudert, dann wurde mir schwarz vor Augen“, erzählte die Passagierin Sadaf Bahadury, die mit ihren beiden Söhnen (4 und 6 Jahre alt) und ihrer Tochter (9) in dem Bus unterwegs war, in der „Leipziger Volkszeitung“.
Auch Feuerwehrleute erzählen von dem Unglückstag. Durch einen Zufall befanden sich 22 Feuerwehrleute aus Dudweiler (Saarland) auf der Autobahn, als der Bus direkt vor ihnen von der Spur abkam. Sofort packten sie mit an. „Ab dieser Sekunde befanden wir uns im Einsatz“, sagen Christian Montada (34) und Torsten Ludwig (43) zur Bild-Zeitung.

Eine Katastrophe, die man nie vergisst
Die Feuerwehrmänner teilten sich in Gruppen auf und retteten Menschen, bis die ersten offiziellen Einsatzkräfte eintrafen - drei Stunden lang. „Wir haben schon schlimme Sachen gesehen. Aber alle, auch die mit 60 Jahren Erfahrung – alle sagen: Das war die größte Katastrophe. Das war das Schlimmste, das wir je gesehen haben“, sagt Torsten Ludwig.
Flixbus-Geschäftsführer Daniel Packenius dankte hinterher den Ersthelfern: „Ihr schnelles Handeln und ihre umgehende Erstversorgung an der Unfallstelle waren außerordentlich, und wir sind tief berührt von Ihrer beispiellosen Einsatzbereitschaft.“ ■