Ein Erdbeben der Stärke 6,1 hat den Westen der Türkei erschüttert! Eine Person ist in der Provinz Balikesir ums Leben gekommen, es gibt viele Verletzte. Aus Angst wegen der vielen Nachbeben übernachten die Menschen im Freien.
In Sindirgi und den Dörfern rund um die Stadt stürzten bei dem heftigen Beben am Sonntagabend um 19.53 Uhr Ortszeit mindestens 16 Gebäude ein. Darunter vier Wohnhäuser und zwölf leerstehende Gebäude. Alle Bewohner hätten die Gebäude rechtzeitig verlassen können, sagte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya vor Journalisten in Balikesir. Doch dann gab es doch einen Toten zu beklagen. „Eine 81-jährige Person verstarb kurz nachdem sie aus den Trümmern gerettet worden war.“ 29 Menschen wurden verletzt, doch nicht lebensgefährlich.
Im Stadtzentrum von Sindirgi stürzte nach Angaben des Bürgermeisters Serkan Sak ein dreistöckiges Haus ein. „Sechs Menschen wohnten in diesem Gebäude“, sagte Sak dem Sender NTV. „Vier Menschen wurden aus den Trümmern geborgen“ – darunter auch die 81-jährige Person, die kurz darauf verstarb. Derzeit würden die Bemühungen fortgesetzt, die anderen Bewohner zu bergen. 319 Rettungskräfte sind in das Gebiet entsandt worden.

Hunderte und starke Nachbeben, Menschen übernachten im Freien
Die Katastrophenschutzbehörde Afad teilte mit, sie habe 237 Nachbeben in der westtürkischen Provinz Balikesir rund um das Epizentrum im Bezirk Sindirgi registriert. Bei zehn davon sei mindestens eine Stärke von 4,0 gemessen worden.. Die Erschütterungen waren demnach in zahlreichen Städten zu spüren, unter anderem in Istanbul und Izmir. Menschen übernachteten aus Angst im Freien oder im Auto, wie Medien berichten.
In der Türkei befinden sich zahlreiche geologische Verwerfungen. Vor allem die Millionenmetropole Istanbul ist stark erdbebengefährdet. Erst im April hatte ein Erdbeben der Stärke 6,2 Istanbul erschüttert. Am 6. Februar 2023 hatten sich in der südosttürkischen Provinz Hatay verheerende Beben der Stärke 7,7 und 7,6 ereignet. Allein in der Türkei kamen nach Regierungsangaben mehr als 53.000 Menschen ums Leben. Auch im Nachbarland Syrien gab es Tausende Tote. (mit AFP, dpa)